Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
Miss Handelt! Eine Aktion zu den 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen
LR Peter Kaiser und Frauenbeauftragte Helga Grafschafter präsentieren gemeinsam mit dem Projektteam aus Kärnten die Video Clips „Miss Handelt!“ „In Kärnten werden 56.000 Frauen und 25.000 Kinder jährlich Opfer von Gewalt!“
Gewalt, vor allem männliche Gewalt gegen Frauen, ist heute auch in Österreich nach wie vor allgegenwärtig! Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen und das Bewusstsein der Menschen dafür zu sensibilisieren, wurde das das Projekt „Miss Handelt!“, ein österreichweites Präventionsprojekt von und für junge Erwachsene zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt, ins Leben gerufen.
Dabei produzierten rund 100 junge Frauen und Männer aus ganz Österreich – begleitet von Filmprofis – zwölf Videoclips. Diese sollen auf das Problem der Männergewalt an Frauen hinweisen und sensibilisieren. Gestern, Montag, präsentierten LR Peter Kaiser und Frauenbeauftragte Helga Grafschafter die Video Clips „Miss Handelt!“. Der buindesländer übergreifend gemeinsam produzierte Clip „Schlagseite“ wird im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt vom 24. November bis zum 10. Dezember im Cineplexx Villach und im Klagenfurter Volkskino zu sehen sein.
Nach der Videopräsentation setzen sich Kaiser und Grafschafter mit Irmgard Pogatschnigg (Vorsitzende ARGE Frauenhäuser Kärnten) und Roswitha Bucher (Geschäftsführerin, Gewaltschutzzentrum Kärnten) sowie den verantwortlichen des Video-Projekts „Miss Handelt!“, Elke Oberleitner, Rudi Agner und der Klagenfurterin Aleksandra Vedernjak (feministische Filmemacherin, Projektleitung Kärnten) mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ auseinander.
„Gewalt gegen Frauen zieht sich durch alle Altersschichten, es ist daher notwendig bereits Jugendliche dafür zu sensibilisieren“, so LR Peter Kaiser, der auf alarmierende Zahlen aufmerksam machte: „In Kärnten werden 56.000 Frauen und 25.000 Kinder jährlich Opfer von Gewalt!“
Zudem werden allein im Kärntner Gewaltschutzzentrum jährlich über 700 Frauen behandelt. Jede fünfte in einer Beziehung lebende Frau wird Opfer familiärer Gewalt. 90 Prozent aller Gewalttaten werden nach Schätzungen der Polizei in der Familie und im sozialen Nahraum ausgeübt. 144 Mal musste im vergangenen Jahr die Polizei ein Betretungsverbot aussprechen, um Frauen vor Gewalttaten von Männern zu schützen.
Am 24.November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen beginnen wie jedes Jahr die „16 Tage gegen Gewalt“, sie enden am 10.Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. „Um vor allem Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren erhalten Schulen auf Wunsch eine DVD der Video Clips und ein Begleitbuch zur Gewaltprävention“, erklärt Frauenbeauftragte Helga Grafschafter. „Was die jungen Frauen und Männer hier produziert haben ist beeindruckend“, so LR Kaiser.
Gewalt gegen Frauen sei ein Tabuthema, das Nichts an Aktualität verloren sondern eher gewonnen habe. Umso wichtiger sei es die Gesellschaft, Männer und Frauen gleichermaßen, für dieses Thema zu sensibilisieren, sie aufzuklären und zu informieren.
„Mit den Clips wird ein Vermittlungsprogramm gestaltet, das in den Schulunterricht einfließt. Es beinhaltet die Möglichkeit, das Thema Gewalt in engen sozialen Beziehungen im Klassenzimmer anzusprechen“, so Kaiser.
Durchgeführt wurde das Projekt vom Verein REIZEND!, einem Verein zur Vermittlung von soziokulturellen Medienprojekten in Kooperation, unter anderem den Frauenreferaten der Bundesländer, mit den 26 Frauenhäusern in den neun Bundesländern, mit den autonomen österreichischen Frauen Häusern AÖF und WHITE RIBBON.
„Die Frage die wir uns stellen müssen ist: was ist die Ursache von Gewalt, wo beginnt Gewalt und was zählt überhaupt alles zur geschlechtsspezifischen Gewalt. Die Antworten darauf erfordern auf jeden Fall ein Umdenken - hin zu einem gewaltfreien Miteinander“, so LR Kaiser.
Foto: Gernot Gleiss