Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler: Wir haben das Haus Euregio gebaut - Gründungsvertrag und Statuten beschlossen - Regierungsmitglieder präsentierten grenzüberschreitende Projekte
Venedig, Klagenfurt (LPD). "senza confini" - so lautet jetzt der offizielle Name der Euregio, die von Kärnten sowie den oberitalienischen Regionen Veneto und Friaul-Julisch Venetien heute, Dienstag, aus der Taufe gehoben wurde. In einer trilateralen Regierungssitzung in Venedig wurden der Gründungsvertrag und die Statuten beschlossen. Jetzt braucht es nur noch die Zustimmung der italienischen Regierung in Rom.
"Beton und Eisen wurden verbunden. Wir haben das Haus Euregio 'senza confini' gebaut", freute sich Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler, der den Namensvorschlag für die Euregio eingebracht hat. Fundament und erster Stock seien durch Kärnten, Veneto und Friaul gebildet, in weiterer Folge solle das zweite Stockwerk mit Slowenien und den kroatischen Gespanschaften Istrien und Region Rijeka dazukommen. "Es ist eine kleine, gewachsene Euregio, in der viel Potential steckt", betonte er. Bewusst stelle man nicht Masse, sondern Qualität in den Mittelpunkt. In der Euregio gehe es auch um das gegenseitige Akzeptieren und die Weiterentwicklung der verschiedenen Identitäten.
Nun sollen bereits laufende gemeinsame Projekte weitergeführt sowie neue gestartet werden. Dörfler nannte u. a. die Bereiche Wirtschaft, Tourismus, Sprachen, Bildung, Forschung und Entwicklung sowie Umwelt. Vor allem das für die Euregio und ganz Europa wichtige Infrastrukturprojekt der Baltisch-Adriatischen Achse mit der Koralmbahn strich er hervor. Die Euregio wird laut dem Landeshauptmann auch gemeinsam in Europa auftreten. Diese Partnerschaft werde die Regionen massiv weiterbringen und stärken.
Venetos Präsident Giancarlo Galan sagte, dass die Euregio eine große Geschichte schreiben werde. Sie vereine in sich drei Kulturkreise, in denen es immer Offenheit gegeben habe. Gemeinsam wolle man den Mehrwert daraus schöpfen. Friauls Präsident Renzo Tondo betonte, dass die Euregio als Einheit auftreten werde. Jetzt gelte es, den Kern aus den ersten drei Regionen zu stärken und auszubauen.
In der trilateralen Regierungssitzung informierte LHStv. Uwe Scheuch über Projekte in der Lehrlingsausbildung. Er will den Lehrlingsaustausch, insbesondere im Tourismus, vorantreiben und einen Lehrlingspool der drei Regionen bilden. LHStv. Reinhart Rohr sprach u. a. über die Abfallwirtschaft, Verfahren zwischen den drei Regionen sollen hier künftig noch schneller abgewickelt werden. LR Josef Martinz brachte grenzüberschreitende Praktika für Jugendliche aufs Tapet. LR Peter Kaiser informierte über grenzüberschreitende Gesundheitsprojekte, wie "Sanicademia", sowie über gemeinsame Bemühungen für mehr Frauen in der Politik. LR Christian Ragger sprach über betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung, die Kärntner Erfahrungen sollen im April 2010 auf einer Messe in Triest vorgestellt werden.
Foto: LPD/Bodner