Mitten in einer der meistbesuchten Zulassungsstellen der Landeshauptstadt ist nun auch Platz für etwas ganz anderes: Für Hoffnung, für Mitgefühl, für Hilfe von Sternenkind-Familien. Im Autohaus Aichlseder wurde eine Johns Sternenbank aufgestellt, begleitet von fünf kostenlosen Exemplaren des Buchs „Cara und Johns Sternenbank“, das betroffenen Sternenkind-Familien Trost spenden und Mut machen soll. Eine kleine Spendenbox vor Ort gibt außerdem die Möglichkeit, das gemeinnützige Projekt direkt zu unterstützen.
Das Team rund um Alexander Wultsch, Verkaufsleiter für E-Mobilität vom Klagenfurter Autohaus Aichlseder, nahm die Bücher entgegen, sie stehen nun gleich neben der Zulassungsstelle in der Völkermarkter Straße zur freien Mitnahme bereit. Die Kooperation entstand gemeinsam mit dem Verein Johns Sternenbank, der österreichweit öffentlich zugängliche Gedenkorte errichtet und sich für die Enttabuisierung des Themas Sternenkinder einsetzt.
„Jede einzelne Sternenbank ist ein Signal gegen das Schweigen. Sie lädt dazu ein, sich hinzusetzen, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Dass nun auch an einem Ort wie einer Zulassungsstelle Hilfe sichtbar wird, erfüllt uns mit großer Dankbarkeit. Denn wenn wir das Thema Sternenkinder aus der Unsichtbarkeit holen, holen wir auch Hoffnung zurück in die Herzen der Betroffenen,“ erklärt John Patrick Platzer, Obmann des Vereins Johns Sternenbank. „Seit Jahren gilt unser unermüdlicher Einsatz jenen, die viel zu früh Abschied nehmen mussten, und denen, die ihnen zur Seite stehen.“
Inzwischen wurden über 45 Sternenbänke in ganz Österreich errichtet, an Friedhöfen, Schulhöfen, Spielplätzen, Aussichtspunkten und öffentlichen Einrichtungen. Jede Bank ist ein Unikat, versehen mit einem QR-Code zur Plattform mein-sternenkind.net, die mehr als 800 Anlaufstellen in Österreich, Deutschland, Südtirol und Liechtenstein listet.
Was sind Sternenkinder?
Der Begriff Sternenkinder bezeichnet Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben. Für die betroffenen Familien ist der Verlust mit tiefem seelischem Schmerz verbunden – und doch wird das Thema in unserer Gesellschaft oft verschwiegen. Viele Eltern bleiben mit ihrer Trauer allein. Johns Sternenbank möchte genau hier ansetzen: mit sichtbaren Orten der Erinnerung, mit dem Mut, das Schweigen zu brechen, und durch das Bereitstellen von Informationen, wo Hilfe und Unterstützung zu finden sind. Wer den QR-Code auf der Bank scannt, findet nicht nur eine Übersicht an Hilfsangeboten, sondern auch die klare Botschaft: Du bist nicht allein!
Foto: Ricardo Martinho