Im Zuge des 19. Austrian BirdRace wurden österreichweit beeindruckende 239 Vogelarten gezählt! Zurückzuführen ist dieses Ergebnis auf die guten Beobachtungsbedingungen bei Prachtwetter sowie eine hohe Anzahl an Durchzüglern, die nicht in Österreich brüten. Sie haben den diesjährigen 24-Stunden-Wettbewerb, bei dem so viele Vogelarten wie möglich festgestellt werden sollen, zum zweit-artenreichsten gemacht. Nur 2012 konnte eine Art mehr beobachtet werden. Das Siegerteam stammt aus Kärnten und zählte 103 Vogelarten. Insgesamt konnten 6.905 Euro für die von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich initiierten Artenschutzmaßnahmen für Feuchtwiesenarten wie Bekassine und Kiebitz gesammelt werden.
„Von West bis Ost wurden diesmal erstaunlich viele Vogelarten beobachtet. Das sonnige Wetter bot beste Beobachtungsbedingungen und so wurden sowohl einige Hochgebirgsarten erspäht, die man nur sehr schwer vor das Fernglas bekommt, als auch viele spezielle Durchzügler!“, zeigt sich BirdRace-Initiator Christoph Roland erfreut. Neben regelmäßigen Gastvögeln wie Trauerseeschwalbe, Sichelstrandläufer und Zwergseeschwalbe erfreuten auch gefiederte Seltenheiten wie eine Rotflügel-Brachschwalbe und eine Eisente bei sehr sommerlichen Temperaturen die 342 Vogelfreund:innen (drittstärkste Beteiligung) in 128 Teams. Diese Vogelarten machen auf ihrem Weg in ihre nördlichen Brutgebiete bei uns Rast und sind auf Feuchtgebiete wie den Unteren Inn, die Drau, das Rheindelta oder den Seewinkel angewiesen, um für ihren Weiterflug Kräfte zu tanken. Das eingenommene Spendengeld von rund 7.000 Euro geht an Schutzmaßnahmen für bedrohte Feuchtwiesenvogelarten, da durch Entwässerungen und Drainagierungen feuchter Flächen viele dieser artenreichen Ökosysteme sukzessive verschwinden und mit ihnen ihre Bewohner.
BirdRace-Gruppen-Ergebnisse
Erklärung Relativwertung: Da in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich viele Vogelarten zu erwarten sind, wird die Zahl der beobachteten Arten in Beziehung zum gemittelten Wert der besten zwei Ergebnisse des Bundeslandes gesetzt.
Relativwertung:
Den 1. Platz erreichte mit 103 gemeldeten Vogelarten und 106% der Kärntner Richtmarke das Team „Stauseeläufer“ (Werner Petutschnig, Werner Sturm, Peter Rass, Philipp Rauscher) aus Kärnten. Auf einer Strecke von nur neun Kilometern durchforsteten die vier Kärntner in acht Stunden die Drau von Brenndorf bis zur Draubrücke-Gurkmündung und wieder retour gründlich auf Vogelarten und beobachteten Raritäten wie Rallenreiher, Nachtreiher und Weißflügel-Seeschwalbe. Nachdem sie bereits zwei Mal hintereinander auf Platz 3 landeten, konnten die erfahrenen Vogelbeobachter heuer das oberste Treppchen des Siegerstockerls erklimmen und zeigen, dass am richtigen Ort auch entspanntes, aber gründliches Vogelbeobachten auf recht kurzer Strecke den Sieg bringen kann. Der 2. Platz ging an das Team „Die Drei Fragezeichen“ (Filip Reiter, Linus Jerabek, Wolfgang Forstmeier) aus Oberösterreich. Auf ihrer Strecke im oberösterreichischen Zentralraum haben die „Jungornis“ 106 Vogelarten und damit 104% der Richtmarke für Oberösterreich beobachtet. Den 3. Platz erreichte das Team „X-Andi“ (Alexander Fauland, Andrea Haunold, Alexandra Haunold) in der Steiermark mit 99 Vogelarten auf einer Strecke von 100 Kilometern (93% des Richtwertes für die Steiermark).
(Absolutwertung: Der 1. Platz ging an das Dreiergespann des Teams „Radlreiher“ (Stefan Prost, Rene Meissner, Martin Kapun) aus dem Burgenland, die auf ihrem 135 Kilometer langen Weg im Nordburgenland 128 Vogelarten zählten, wie die Highlights Zwergseeschwalbe, Steinkauz, Zwergohreule und Sprosser. Das Team „Pannonia“ (Rupert Hafner, Günter Komarnicki) aus dem Burgenland landete auf dem 2. Platz. In 17 Stunden und 83 Kilometern beobachteten sie 126 Vogelarten, wie einen Fischadler. Der 3. Platz ging an die „Nassregenpfeifer“ (Alexander Foki, Samantha Foki) aus dem Burgenland. Die Tour starteten sie in Nickelsdorf und beendeten sie im Seewinkel mit 119 gezählten Vogelarten.)
BirdRace-Solo-Ergebnisse
Auch in diesem Jahr war es wieder möglich, solo am Austrian BirdRace teilzunehmen. Über 30 Vogelbegeisterte nutzten diese Möglichkeit.
Relativwertung: Der 1. Platz ging an „In d'Luft Schauga“ (Patrick Mösinger) aus Tirol mit 84 Vogelarten. Den 2. Platz verdiente sich mit 78 Vogelarten in Tirol der „fränkische Lechregenläufer“ (Gerald Rothenbucher). Den 3. Platz erreichte der „Lucky Lonely Birder“ (Günther Wöss) in Niederösterreich.
(Absolutwertung: In der Absolutwertung erreichte der „Lucky Lonely Birder“ (Günther Wöss) aus Niederösterreich den 1. Platz, in dem er 96 Vogelarten zählte, ex aequo mit „Zickseespatziergang BZE“ (Bernhard Zens), der im Burgenland die gleiche Anzahl an Vogelarten beobachtete. Dominik Harant erreichte mit 89 Vogelarten im Burgenland den 2. Platz. Der 3. Platz ging an „In d'Luft Schauga“ (Patrick Mösinger) aus Tirol mit 84 Vogelarten.)
Die häufigsten und die seltensten Vogelarten
Zu den am häufigsten beobachteten Vogelarten zählten bekannte Arten wie Amsel, Kohlmeise und Star, die von fast allen Teams entdeckt wurden. Schwieriger zu finden waren hingegen die Alpen- und Bergwaldvögel: Nur jeweils eine Beobachtung gab es von der seltenen Alpenbraunelle (Team Glückskehlchen, Ursula Grimm und Birgit Reininger aus Tirol), dem anspruchsvollen Steinhuhn (Solobirder Johannes Salcher „Steinhuhn“, ebenfalls Tirol) oder dem heimlichen Dreizehenspecht (Solobirder „Klopfgeist“ Samuel Schnierer, Niederösterreich).
Foto: Team Stauseeläufer