Allen Unkenrufen zum Trotz, kann man in der Großstadt Klagenfurt recht gut mit dem Rad unterwegs sein.
Wenn man sich als älteres Semester Jahre, oder gar ein paar Jahrzehnte, zurückerinnert, dann kann man das heutige Radfahren in Klagenfurt mit damals gar nicht mehr vergleichen. Abgesehen von der technischen Entwicklung der Fahrräder (E-Bikes, etc.), haben sich auch die Klagenfurter Radrouten, mit rund 190 Kilometer Länge, positiv weiterentwickelt.
Waren in den 80er Jahren die Klagenfurter Radrouten gerade mal rund 40 Kilometer lang, so sind es heute rund 190 Kilometer. Als Radfahrer fuhr man, mangels Radweg oder Radstreifen, oft einfach auf der Straße.
Auf vielen Strecken laufen heute Rad- und Fußgeherweg parallel, getrennt durch eine weiße Linie, wo es enger ist, vor allem in der Innenstadt, wurden Straßen mit Radfahrstreifen versehen, die oft auch gegen die Einbahn führen. In manchen Gassen kann es bei Gegenverkehr schon ganz schön eng werden, was aber mit gegenseitiger Rücksichtsnahme problemlos zu meistern ist.
Kurzum, es wird von offizieller Seite versucht, den Radfahrern mehr Raum zu geben. Die Stadt Klagenfurt hat jetzt sogar eine Initiative gestartet die es Beschäftigten der Stadt ermöglichen soll, auf‘s Dienstrad umsatteln zu können.
Es gibt aber auch Dinge und Situationen, die RadfahrerInnen auch ganz schön nerven können. So war das zum Beispiel der Radfahrstreifen in der Priesterhausgasse, der stadtauswärts direkt mitten in der Baustelle beim Neuner endete, was zu einigen brenzligen Situationen führte. Es wurde aber von den verantwortlichen schnell reagiert und ein Fahrverbot für Fahrräder verhängt.
Auch gibt es leider gar nicht Wenige, und das ist tatsächlich geschlechts- und altersunabhängig, die völlig verträumt auf ihr Smartphone starren, die Welt um sich herum vergessen, und gebannt von dem, was sie auf ihrem Handydisplay sehen, direkt in RadfahrerInnen hineinrennen würden, wenn diese nicht lautstark zu klingeln beginnen, ausweichen oder abbremsen. Und es gibt auch jene, die seelenruhig in Gruppen am Radweg entlang spazieren und ganz erschrocken reagieren, wenn es hinter ihnen klingelt.
Nervig sind auch nicht durchgehende Radwege oder Radfahrstreifen, die im Nirgendwo enden. Aber es ist auch klar, dass eine lückenlose Durchgängigkeit halt nicht immer und überall machbar ist.
Abschließend kann man festhalten, dass sich schon sehr viel positives fürs Radfahren in Klagenfurt getan hat, es aber natürlich immer Verbesserungspotenzial gibt. So gab es gerade erst am Samstag eine Kinder-Fahrraddemo, bei der u.a. eine Kindergerechte Radinfrastruktur und Autofreie Zonen vor Schulen gefordert wurden.
Also, rauf aufs Radl und eine Runde durch die Stadt. Es ist schön, entspannt und zahlt sich aus.
Foto: Mein Klagenfurt