Geht es nach der Kunst von Reinhard Eberhart, dann geht es auch um Gerechtigkeit.
"Wie wir wissen: Für unsere Bauern gibt es Auflagen und gesetzliche Bestimmungen, die innerhalb der EU elastischer sind als bei uns und in Österreich Gott sei Dank nicht erlaubt sind. Daher stellt sich die Frage, wieso dürfen Produkte, die nicht unseren gesetzlichen Normen entsprechen, nach Österreich eingeführt oder in Produkten enthalten sein, die nicht bei uns hergestellt werden? Und wenn ja, dann muss das für die Konsumenten transparent und sichtbar gemacht werden", meint Eberhart.
Die Werbung suggeriert Bio und Gesundheit und in Wirklichkeit stecken da kaum oder zu wenig Natur und Ehrlichkeit drin. Auch der Fußabdruck muss für den Konsumenten ersichtlich sein. Um diesem Umstand gerecht zu werden, müssen wir hinsichtlich einer rigorosen Produktkennzeichnung unnachgiebig sein. Es können nicht zwei Gesetze zum selben Thema bestehen. Egal, um welche Produkte es sich handelt, es gibt Waren, die jeder gerne isst, sich jedoch nicht bewusst ist, welche Hühnereier da hinein verarbeitet wurden.
Billig, am billigsten werden ausländische landwirtschaftliche Produkte von der Industrie verarbeitet und gelangen über den Handel nach Österreich. Es gibt Hühnerfarmen, da gibt es über eine Million Hühner und die produzieren Eier zu Preisen, wo kein heimischer Bauer mithalten kann. Viele Köche, ja sogar Haubenköche aus Gastronomie und Hotellerie bedienen sich der Tetrapack-Eiweise, Dotter und Eiweispulver. Eberhart empfiehlt: Schauen sie in ihrer 4-Sterne-Urlauber-Destination einmal auf die Verpackungen in den Mülltonnen, was da alles in der Küche verarbeitet wird.
Alle Lebensmittel, egal welcher Art und Herkunft, müssen diesen Kennzeichnungs-Regeln unterliegen und den Fußabdruck aufweisen. Und der nächste Schritt: In Österreich darf hinkünftig kein Hybrid-Saatgut verwendet werden!
Daher fordern ehrliche Bauern und der Aktionist Reinhard Eberhart, auf die Verpackungen von Produkten, deren Ursprung hinsichtlich österreichischer Gesetze zweifelhaft sind, Warnhinweise ähnlich den Zigaretten-Schachteln: „Mit dem Kauf dieses Produktes unterstützen Sie Batteriehühner, Käftighaltung, Antibiotika-Fütterung, Tiertransporte und andere nicht vertretbare Zustände.“
Diese Warnhinweise müssen alle Verpackungen tragen, deren Rohstoffe nicht unseren Gesetzen entsprechen. Damit ersparen wir uns Marketing- und Etikettenschwindel. Österreichische Produkte werden nur mehr mit der Marke Österreich versehen, wenn sie im Ausland angeboten werden. Im Inland sind die ausländischen Produkte und deren Entstehung der Zutaten ausgewiesen. Damit wäre der Verwirrung genüge getan. Und wenn ein Produkt den gesetzlich vorgeschriebenen Fußabdruck nicht hat, dann hat es auch die Bezeichnung Bio verwirkt. Es ist ja wirklich unglaublich, wenn auf einer Banane aus Nicaragua, die in Plastik verpackt ist, Bio drauf steht.
Auch das Tierwohl wird bedacht, denn Tierfolterungen wie Tiertransporte sollen sofort gestoppt werden.
Fotos: Ferdinand Neumüller / Alenka Slavinec / PETA Deutschland e.V. / Verein gegen Tierfabriken (VTG)