Gewerkschaft GPA Kärnten ruft Landeshauptmann Peter Kaiser und die Präsidenten des Städte- und Gemeindebundes dazu auf, Maßnahmenpaket für Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen schnellstens umzusetzen!
Unter dem Titel „Schöne Worte reichen nicht!“ läuft aktuell eine Kampagne der Gewerkschaft GPA, um den öffentlichen Blick auf die Beschäftigten in den betroffenen Bereichen zu schärfen und Druck auf die politischen VerantwortungsträgerInnen auszuüben.
„Gerade in der Kinderbildung und -Betreuung zeigt sich deutlich, dass jetzt Maßnahmen gesetzt werden müssen, um das pädagogische Personal zu entlasten und so wegweisend für eine chancengleiche Zukunft der Kinder einzustehen“, erklärt Gerald Loidl, Vorsitzender der Gewerkschaft GPA Kärnten.
Dunja Abuja, Betriebsratsvorsitzende der Kindernest gem. GmbH führt aus: „Die Kolleginnen und Kollegen sind zunehmend überlastet, diese Situation hat sich im letzten Jahr rund um die Coronavirus-Pandemie noch verschärft. Hinzu kommt, dass es allein in Kärnten sieben verschiedene Gehalts- und Rahmenschemata gibt, die zu einer Ungleichbehandlung unter den Pädagoginnen und Pädagogen führen. Teilweise ergeben sich zum Beispiel Gehaltsunterschiede von bis zu 3.346,87 Euro netto im Jahr.“
Das Land Kärnten hat ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um das Kärntner Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz zu reformieren, die Zustimmung im Städte- und Gemeindebund und in weiterer Folge die Umsetzung stehen allerdings noch aus. „Als Gewerkschaft GPA wissen wir um die stetig steigende Arbeitsbelastung der pädagogischen Fachkräfte, die durch einen generellen Personalmangel noch weiter verschärft wird. Mit einem offenen Brief haben wir uns nun an den Landeshauptmann sowie an die Präsidenten und die Vizepräsidenten des Städte- und Gemeindebundes gewandt, um einmal mehr deutlich zu machen, dass akuter Handlungsbedarf besteht“, so Loidl.
„Zu den drängendsten Forderungen zählen eine Verringerung der Gruppengröße auf maximal 20 Kinder, um einerseits qualitativ hochwertige Betreuung und Bildung zu garantieren und andererseits den Beschäftigten die Ausübung ihrer pädagogischen Arbeit unter optimalen Bedingungen zu ermöglichen. Damit einhergehend einen Stopp der Überziehungsmöglichkeiten, damit die maximale Anzahl der zu betreuenden Kinder nicht überschritten werden kann. Weiters müssen sich die Rahmenbedingungen und die Gehaltsschemata vereinheitlichen und sich dabei an den Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich angleichen“, konkretisiert Abuja gemeinsam mit Wirtschaftsbereichsvorsitzenden Valid Hanuna.
„Kinderbildung und -Betreuung ist ein Grundpfeiler der Gesellschaft und bildet den Grundstein für die soziale und pädagogische Entwicklung der Kinder. Den wertschätzenden Worten des vergangenen Jahres muss jetzt mit Taten Nachdruck verliehen werden und dabei muss das Wohl der Kinder sowie der Pädagoginnen und Pädagogen im Mittelpunkt stehen“, appellieren Abuja und Loidl an die Entscheidungsträger das Maßnahmenpaket schnellstmöglich umzusetzen.