Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
EU-Parlament will Produktkennzeichnung als Konsequenz der Unfälle in Bangladesch
Straßburg, 23. Mai 2013 (ÖVP-PD) "Wir brauchen eine klare Rückverfolgbarkeit im Textil- und Rohstoffsektor um sicherzustellen, dass kein Kind ausgebeutet und Gesundheits-, Sicherheits- und Produktionsstandards eingehalten werden", so Elisabeth Köstinger, Außenhandelssprecherin der ÖVP im EU-Parlament. Nach der verheerenden Katastrophe in Bangladesch mit zahlreichen Toten, fordert das EU-Parlament in Straßburg die Stärkung der Arbeitsrechte, eine Verpflichtung zur Instandsetzung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen, eine bessere Ausbildung der Arbeiter sowie die Einhaltung der Vorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO).
"Im Vordergrund muss immer die Zusammenarbeit von produzierenden und konsumierenden Staaten stehen. Die EU muss ihre Werte, wie den Schutz von Grundrechten, mittels Dialog in ihre Partnerländer tragen", so Köstinger. Oft ist das Problem aber nicht der mangelnde Wille der Drittstaaten, sondern die fehlende Infrastruktur in den produzierenden Ländern. "Die EU muss jenen, die es wollen, unter die Arme greifen. Das Allgemeine Präferenzsystem der EU, das den Handel für Entwicklungsländer mit der EU erleichtern soll, ist dafür das richtige Instrument. Es garantiert die Einhaltung von ILO-Standards und Zollerleichterungen für Entwicklungsländer", so die EU-Abgeordnete.
Als Konsequenz aus der Tragödie haben sich knapp 40 internationale Textilhersteller durch ein Abkommen verpflichtet, für Brandschutz, Gebäudesicherheit und die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen in den produzierenden Ländern zu sorgen. "Unternehmen müssen gesellschaftliche und soziale Verantwortung übernehmen. Damit dies auch der Kunde wahrnimmt, könnten die Unternehmen eine spezielle Etikettierung am Produkt anbringen, wie dies bereits in anderen Bereichen, wie bei Holzimporten, der Fall ist", so Köstinger abschließend.
Foto: kk