Zur besonderen Förderung motorisch Begabter wurden in Österreich seit 1962 Schulen mit sportlichem Schwerpunkt eingerichtet. An sieben Kärntner Mittelschul-Standorten wird in besonderer Weise darauf geachtet, dass unterrichtende PädagogInnen über die Lehramtsprüfung hinausgehende sportorientierte Ausbildungen aufweisen. Die Schülerinnen und Schüler müssen in einer Eignungsprüfung ihre motorischen Fähigkeiten nachweisen und sich einer medizinischen Untersuchung unterziehen.
Das Hauptmerkmal dieser Schulform ist eine Anhebung um 3-4 Wochenstunden im Unterrichtsgegenstand "Bewegung und Sport" gegenüber einer normalen Mittelschule. Dazu kommen noch unverbindliche Übungen, eine vermehrte Teilnahme an Wettkämpfen und eine höhere Anzahl an Schulveranstaltungen wie beispielsweise Winter-und Sommersportwochen. Sport Mittelschulen haben die Zielsetzung, im Sport talentierte Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Durch vielseitige Ausbildung (motorische Grundlagen, Grundsportarten, Freizeitsportarten) schafft die Schule einerseits eine Hinführung zum Leistungssport, andererseits eine ideale Grundlage zur Gesundheitsförderung und lebens-begleitenden Sportausübung. Grundsätzlich haben alle Schülerinnen und Schüler, die über die notwendigen motorischen Voraussetzungen verfügen und die Eignungsprüfung bestehen, Zugang zu einer Sport Mittelschule.
Seit 2006 führt eine Vereinheitlichung der Eignungsprüfungen an den Kärntner Sport Mittelschulen zu einer Qualitätssteigerung, neben den acht zu absolvierenden sportmotorischen Tests aus den Bereichen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit sowie Koordination, besteht das Prüfungskomitee aus Expertinnen und Experten der ASKÖ Kärntens sowie des Olympiazentrum Kärntens. Eine wissenschaftliche Begleitung der Aufnahmenverfahren findet durch die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Pädagogische Hochschule Kärnten statt (mehr dazu).
Dass das Interesse der Schülerinnen und Schüler sowie des Lehrpersonals an dieser Schulform jährlich steigt, zeigt auch der heurige Zuwachs bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern - bei den heurigen Aufnahmetests konnte mit rund 290 Talente an den sieben Sport Mittelschulen in Kärnten ein neuer Rekord verzeichnet werden.
„Bildung und Sport sind im Sportland Kärnten seit jeher untrennbar verbunden und bilden die Basis des Kärntner Breiten- und Spitzensports. Sport ist eine Lebensschule und der jährliche Zuwachs an Schülerinnen und Schülern, die sich für Schulen mit sportlichem Schwerpunkt entscheiden stimmt uns positiv, dass Kärnten auch in den kommenden Jahren im Schulsport österreichweit federführend voranschreiten wird!“, so Landessportdirektor Arno Arthofer.
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