Sowohl Alkohol am Steuer als auch Schnellfahren sind Delikte, die von Männern häufiger begangen werden als von Frauen.
In der Verkehrssicherheit sind die Geschlechterunterschiede groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zum Weltfrauentag am 8. März zeigt. Im dreijährigen Untersuchungszeitraum 2021 bis 2023 waren in Kärnten Männer fast doppelt so häufig Verursacher tödlicher Verkehrsunfälle wie Frauen. Und auch bei den Verkehrstoten ist bei allem Altersgruppen die Zahl der männlichen Opfer höher.
Bei allen Altersgruppen war die Zahl der männlichen Todesopfer im Straßenverkehr höher, wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Bei den 15- bis 24-Jährigen kamen fast doppelt so viele junge Männer wie Frauen ums Leben, in der Gruppe der 25 bis 64-Jährigen doppelt so viele, ebenso in der Generation 65 plus, wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.
Weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse: Im Zeitraum 2021 bis 2023 verursachten in Kärnten laut Unfallerhebung der Polizei Männer fast doppelt so viele tödliche Verkehrsunfälle wie Frauen. Im Jahr 2023 waren Männer für 21 tödliche Verkehrsunfälle verantwortlich, Frauen für zehn. Im Jahr 2022 war der Unterschied noch größer: Männer verursachten 16 tödliche Verkehrsunfälle, Frauen fünf. Lediglich im durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 war die Zahl der von Männern verursachten tödlichen Verkehrsunfällen lediglich um eins höher.
"Sowohl Alkohol am Steuer als auch Schnellfahren sind Delikte, die von Männern häufiger begangen werden als von Frauen, was sich in der Unfallstatistik niederschlägt", erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Österreichweit waren rund 85 Prozent der in Unfällen beteiligten Alko-Lenker Männer. Der VCÖ erinnert daran, dass sowohl die eigene Sicherheit als auch die Sicherheit aller anderen deutlich erhöht werden kann, wenn man mit voller Aufmerksamkeit im Straßenverkehr unterwegs ist, Tempolimits einhält und sowohl das Motto "gleiten statt rasen" beherzigt, als auch "don't drink & drive" und "don't phone and drive".
Frauen schultern deutlich mehr der "Mobility of Care", das ist die Mobilität im Zusammenhang mit Betreuung und dem Begleiten etwa von Kindern oder zu pflegenden Angehörigen. "In der Verkehrsplanung müssen die speziellen Anforderungen, die "Mobility of Care" mit sich bringt, stärker berücksichtigt werden", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. So ist für Begleitwege mit Kindern eine sichere Geh- und Radinfrastruktur besonders wichtig.
Von tagsüber mangelnden öffentlichen Verkehrsverbindungen, wie das in Regionen oft der Fall ist, sind Frauen besonders betroffen. Viermal so viele Frauen wie Männer arbeiten in Österreich Teilzeit. Öffentliche Verkehrsverbindungen sind oft auf die klassischen Pendelzeiten von Vollzeitjobs abgestimmt, tagsüber gibt es weniger Angebote. Deshalb sich auch mehr Bahn- und Busverbindungen tagsüber und zu Tagesrandzeiten sehr wichtig, betont der VCÖ.
VCÖ: Männer verursachten in Kärnten fast doppelt so viele tödliche Verkehrsunfälle wie Frauen (Hauptunfallverursacher bei tödlichen Verkehrsunfällen in Kärnten)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025
VCÖ: Im Straßenverkehr verunglückten in allen Altersgruppen mehr Männer als Frauen tödlich (Alter der Verkehrstoten in Kärnten, 2021 bis 30.11.2024)
Quelle: Statistik Austria, BMI, VCÖ 2025