Trotz Fortschritten in den letzten Jahrzehnten bleibt die Luftqualität in Klagenfurt und anderen Teilen Kärntens problematisch. Eine aktuelle Analyse des VCÖ auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt, dass die Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung weiterhin zu hoch ist – auch wenn die derzeit geltenden Grenzwerte eingehalten wurden. Besonders aus gesundheitlicher Sicht gibt es deutlichen Handlungsbedarf.
Laut der Analyse wurden die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Richtwerte für Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub PM2,5 an mehreren Messstellen in Klagenfurt überschritten. Besonders betroffen sind die Messstationen an der A2 Nordumfahrung, der Völkermarkter Straße sowie der Sterneckstraße.
Stickstoffdioxid-Belastung in Klagenfurt (Jahresmittelwerte 2024 in Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft):
Zum Vergleich: Der WHO-Richtwert liegt bei 10 Mikrogramm pro Kubikmeter, der künftige EU-Grenzwert (ab 2030) bei 20 Mikrogramm.
Feinstaub PM2,5-Belastung in Klagenfurt:
Die Werte liegen deutlich über dem WHO-Richtwert von 5 Mikrogramm und auch über dem ab 2030 geltenden EU-Grenzwert von 10 Mikrogramm.
Zusätzlich wurden die WHO-Richtwerte für PM10-Feinstaub an fünf Messstellen in Kärnten überschritten, darunter ebenfalls Klagenfurt (Völkermarkter Straße und Sterneckstraße).
Luftverschmutzung ist nachweislich gesundheitsschädlich. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien warnt vor den Folgen: „Autoabgase wie Ultrafeinstaub und Stickstoffdioxid können Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen, das Diabetesrisiko erhöhen und sogar Demenz begünstigen.“ Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.
Da für mehr als die Hälfte der Stickoxid-Belastung der Verkehr verantwortlich ist, fordern Experten und der VCÖ rasche Maßnahmen zur Reduktion von Abgasen.
Um die Luftqualität in Klagenfurt und Kärnten zu verbessern, fordert der VCÖ mehrere Maßnahmen:
VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky betont: „Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Umso wichtiger ist es, dass die Schadstoffbelastung rasch gesenkt wird.“
Die Analyse zeigt: Die Luftqualität in Klagenfurt hat sich zwar verbessert, doch aus gesundheitlicher Sicht sind die aktuellen Werte immer noch bedenklich. Es braucht dringend Maßnahmen, um die Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung weiter zu reduzieren. Die Einhaltung der WHO-Richtwerte sollte dabei das Ziel sein – nicht nur die aktuellen EU-Grenzwerte.