Vielmehr ist die Forschung an chemischen Substanzen, wie die Acrylsäure, bereits etwas älter und wird vor allen Dingen mit einem Namen verbunden: Otto Röhm, der darüber bereits 1901 promovierte.
Otto Röhm, der Erfinder des Plexiglases 1928, wird über den vielfachen Nutzen seines damals noch neuartigen Baustoffes erstaunt sein. Als widerstandsfähiger und transparenter Kunststoff ist das Acrylglas nicht nur eine echte Alternative zu den derzeit überwiegend verwendeten Hochsicherheitsgläsern aus Glas. Und der Werkstoff kann bekanntlich noch viel mehr. Darüber freut sich insbesondere die Baubranche, in der Acryl ein wichtiger Bestandteil vieler Kunststoffplatten, Abdichtmassen sowie Farben und Lacke ist. Die zur Acrylgruppe zählenden Kunststoffderivate wie Acrylfarbe, Acrylamid, Acrylharz sowie Polymethylmethacrylat, besser bekannt als Plexi- oder Acrylglas sind demzufolge in aller Munde.
Als Dichtmasse gehört Acryl, wie zum Beispiel Silikon, zu den sogenannten elastischen Dichtmassen. Diese werden in der Regel für Fugenverschlüsse genutzt, um angrenzenden Kräfte via Dehnung auszugleichen. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls von der Dehnungsfuge die Rede. Im Gegensatz zu Silikon kann Acryl jedoch nur bedingt im Außenbereich eingesetzt werden, da die Kunststoffmasse weder wasserdicht noch dicht gegenüber anderen Flüssigkeiten ist. Dies mindert dennoch nicht den Beliebtheitsgrad des Baustoffes, da dieser nur geringe Geruchsbelästigungen hervorruft und zudem nicht tropft.
Ein weiterer großer Vorteil der Dichtungsmasse aus Acryl ist, dass diese nach der Austrocknung perfekt übermalt werden kann. Somit entsteht ein einheitliches Flächenbild zwischen Wand, Ecke und Nische. In diesem Zusammenhang eignet sich der beliebte Baustoff speziell für Abdichtungen aller Art, zur Herstellung von Anschluss- und Dehnungsfugen an Fenster und Türen sowie zur Reparatur von Löchern und Rissen im Innengemäuer. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist dessen Nutzung in Form von Acrylplatten.
Die ebenfalls als Acrylglas, Plexiglas oder als Acrylplatten im Verkauf befindlichen Kunststoffprodukte aus Acryl erfreuen sich hoher Beliebtheit. Deren größter Vorteil ist mit Sicherheit die hohe Bruchsicherheit und Schlagfestigkeit. Deswegen ist es keineswegs verwunderlich, dass Kunststoffplatten mittlerweile eine echte Alternative zum Glas darstellen. Diese eignen sich nicht nur zur Verwendung in Fenster und Türen, sondern sind ebenfalls ideal zur Gewächshausabdeckung geeignet oder allgemein im Fassadenbau im Gebrauch. Darüber hinaus werden Acrylplatten für Duschabtrennungen, Raumteiler, Lichtdecken und sonstiges Inventar benötigt. Hier bietet sich neben der hohen Bruchsicherheit ein weiterer großer Vorteil: der Baustoff lässt sich ideal einfärben und weiterverarbeiten.
Im Handel sowie der Industrie werden zwei Formen von Acrylplatten in den Umlauf gebracht: extrudiertes sowie gegossenes Acrylglas. Beide unterscheiden sich merklich voneinander und sollten dementsprechend verarbeitet werden. Extrudiertes Acrylglas wird nach dem Guss zu einer Acrylglasfläche mit einer einheitlichen Schichtdicke gewalzt. Im Gegensatz dazu wird gegossenes Acrylglas zu einer Platte gegossen, die danach geringfügiger gewalzt werden muss. Dadurch ist gegossenes Acryl nahezu frei von möglichen inneren Materialspannungen, was deren Verarbeitung und Zuschnitt extrem erleichtert. Darauf sollte unbedingt geachtet werden. Wurde die Acrylplatte jedoch zur vollen Zufriedenheit verarbeitet, ist das Endresultat ein Bauelement vordefinierter Dicke, welches witterungsbeständig, bruchfest sowie lichtdurchlässig und UV-beständig ist.
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