“Moderne regionale Radwegekonzepte und 15 Mio. € Budget für den Radwege-Ausbau würden Kärnten aus dem Windschatten bringen."
Mit den beginnenden Regierungsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP werden nun die Weichen für die politische Gestaltung der nächsten fünf Jahre gestellt. Unbestritten sollte dabei sein, dass Klimaschutz und nachhaltige Mobilität die Themen der Zukunft sind. Kärnten will die familienfreundlichste Region Mitteleuropas werden. Durchgehende und sichere Radwege wären hier ein wichtiger Beitrag, um schon bei den Kleinsten den Spaß an nachhaltiger Mobilität zu wecken. Die Radlobby Kärnten fordert daher, dass das Land Kärnten bezüglich Radverkehr endlich von Pannenstreifen wegkommt und auf die Überholspur wechselt. “Mit dem Radmasterplan wurden im Jahr 2020 seitens der Landesregierung große Hoffnungen geweckt, dass der Radwege-Ausbau endlich aus dem Dornröschenschlaf erwacht. "Diese Hoffnungen wurden aber bislang stets enttäuscht", stellt Radlobby-Obmann Christoph Zettinig fest.
In einer aktuellen Studie hat das Umweltbundesamt für Kärnten einen Gesamt-Investitionsbedarf von 331 Mio € errechnet, der nötig ist, um dem Ziel einer Verdoppelung des Radverkehrs näherzukommen. Daher ist die neue Landesregierung dringend gefordert, die entsprechenden budgetären Mittel für die nächsten Jahre sicherzustellen. Die Radlobby Kärnten fordert die zukünftigen Regierungsparteien daher auf, zumindest 15 Mio. € jährlich für den Radwegeausbau bereitzustellen. Die Investitionen würden sich volkswirtschaftlich schnell amortisieren, beispielsweise durch mehr Radtourismus, eine gesündere Bevölkerung und weniger Strafzahlungen, weil Kärnten mit einem höheren Radverkehrsanteil die Klimaziele leichter erreichen kann.
Außerdem ist es hoch an der Zeit, dass das mittlerweile ca. 35 Jahre alte Radwegekonzept des Landes abgelöst wird, da es den Bedürfnissen moderner Alltags-Radler*innen nach schnellen, sicheren und direkten Wegen nicht mehr gerecht wird. Das Land sollte daher das bestehende Überregionale Radwegekonzept überarbeiten und zusätzlich eine Initiative zur Erstellung regionaler Radwegekonzepte starten. Diese könnten Gemeinden und Regionen einbinden und es ermöglichen, neue Impulse für den Radverkehr in Kärnten zu setzen. Mit regionalen Radwegekonzepten können auch üppige Bundesförderungen für den Radwegeausbau abgeholt werden, die in Kärnten bisher viel zu wenig genutzt werden. “Die Zeit ist reif, dass Kärnten mutig und entschlossen neue Wege beschreitet, um dem Radverkehr den notwendigen Schwung zu geben” so Zettinig.
Foto: Mein Klagenfurt