Als Österreichs einzige Stadt ist Klagenfurt Teil der EU-Cities-Mission 2030. Neben Rom, Barcelona, Laibach und weiteren europäischen Städten hat sich die Kärntner Landeshauptstadt zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein. Dass das keine Utopie, sondern ein realistisches Vorhaben ist, wurde heute bei einer Pressekonferenz im Detail vorgestellt.
Klagenfurt setzt sich seit vielen Jahren für den Klimaschutz ein. Wesentlicher Bestandteil sind die Smart-City-Strategie und die im Jahr 2021 im Stadtsenat und Gemeinderat beschlossenen Klimaschutzziele. All diese Bemühungen und die 236 Maßnahmen der Smart City Strategie tragen nun auch international Früchte: Klagenfurt ist eine von 112 Städten, die bis 2030 klimaneutral sein wollen und somit Teil der so genannten EU-Cities-Mission 2030 sind! Die Kärntner Landeshauptstadt hat dadurch ein Alleinstellungsmerkmal und nimmt damit österreichweit eine Vorreiterrolle ein!
„Klimaneutralität ist keine Utopie, sondern machbar!“, weiß Dr. Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima und Umweltschutz und Geschäftsführer der KMG. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein wesentlicher Teil die Reduktion von CO2 bis 2030 muss Klagenfurt 350.000 Tonnen CO2 jährlich (insgesamt bis 2030 1,93 Millionen CO2) einsparen. Das soll in verschiedenen Bereichen passieren bzw. sind einige Maßnahmen auch bereits umgesetzt worden:
Stadtwerke:
Gebäude / Wohnen:
Verkehr & Mobilität:
Kosten & Finanzierung
All diese Maßnahmen und Investitionen erfordern natürlich ein dementsprechend hohes Budget. Bis 2030 ist ein geschätztes Budgetvolumen von 500 Millionen Euro nötig, rund 40 bis 50 Prozent davon sollten mit Fördermitteln co-finanziert werden können. Klagenfurt ist jedoch bei der Umsetzung auf die Unterstützung von Land und Bund angewiesen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass bis zum Jahr 2030 durch die Maßnahmen nahezu 2 Millionen Tonnen CO2 eingespart und drohende Strafzahlungen an die EU wegen Verfehlung der Klimaziele in der Höhe von ca. 200 Millionen Euro vermieden werden.
Wie wird die Bevölkerung die Mission eingebunden?
Im Mai diesen Jahres wird in der Bahnhofstraße 19 das so genannte „Smart City Lab“ eröffnet werden. Die Räumlichkeiten sollen für die Bevölkerung frei zugänglich sein und alle Informationen zum Thema Klimaneutralität, Smart City und EU-Cities-Mission bereithalten. Derzeit läuft zudem die Installierung eines Jugendbeirates, bei dem eines der wesentlichsten Themen die Klimaneutralität sein soll. Klagenfurt muss trotz Klimawandel nachhaltig eine gute Lebensqualität nicht nur für unsere Generation, sondern vor allem für unsere Kinder, Enkelkinder und Urenkel sichern.
Zitate:
Bürgermeister Christian Scheider:
„Wir haben eine gute Ausgangsposition, dürfen uns aber nicht darauf ausruhen. Dass wir Teil der EU-Cities-Mission sind ist eine Herausforderung, die wir bewältigen werden, um die Lebensqualität, das Wohlfühlen und den Umweltschutz in Klagenfurt nachhaltig zu verbessern. Diese Schritte gehen wir gemeinsam für und mit der Bevölkerung!“
Vizebürgermeister Mag. Philipp Liesnig:
„Klagenfurt hat zwei Aufträge zu erfüllen: wir nehmen überregional eine Vorreiterrolle ein und nutzen, zB durch die Installierung der Koralmbahn Möglichkeiten und Potenziale, um Klagenfurt klimafit zu machen. Durch ein Projekt wie die EU-Cities-Mission können wir die Neu-Gestaltung neuralgischer Plätze wie zB. der Heiligengeistplatz oder Pfarrplatz zum Teil mit Fördermittel finanzieren.“
Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar:
„Die EU-Cities-Mission bietet uns die Möglichkeit international mit anderen Städten zusammen zu arbeiten. Auch drei slowenische Städte sind Teil der EU-Cities-Mission! Überregional gibt es viele Synergien, die wir uns künftig zunutze machen können.“
Stadtrat Max Habenicht:
„Arbeitskräfte wünschen sich heute eine Work-Life-Balance, die Lebensqualität spielt eine entscheidende Rolle. Auch Betriebe müssen klimafit werden und klimaneutrale Arbeit leisten, damit der Wirtschaftsstandort weiterhin attraktiv bleibt.“
STW-Vorstand DI Erwin Smole:
„Wesentliche Themen der EU-Cities-Mission betreffen die Stadtwerke. Natürlich werden wir die Energiewende umsetzen. Wir sind bereits auf einem guten Weg, haben vieles schon geschafft, wie etwa im Bereich der Photovoltaik oder Fernwärme und werden auch im Bereich der E-Mobilität die entsprechende Infrastruktur für die Klagenfurter Bevölkerung bereitstellen.“
Foto: Mein Klagenfurt