Nachdem sich bereits im Vorjahr massive Verteuerungen bei Futtermitteln, Dünger und Energie abgezeichnet hatten, hat sich diese Entwicklung durch die Ukraine-Krise dramatisch verschärft. Insbesondere die Preisexplosion bei Diesel in den letzten Wochen lässt LK-Präsident Siegfried Huber Alarm schlagen:
„Gerade jetzt, zu Beginn der Anbausaison, werden von den Bauern die Weichen für den Ertrag des ganzen Jahres gestellt. Die extreme Verteuerung von Betriebsmitteln, zuletzt vor allem bei Diesel, stellt die Bauern nun aber vor große finanzielle Herausforderungen. Hier braucht es rasche und unbürokratische Hilfe.“ Eine Möglichkeit könnte dabei die Einführung eines steuerbegünstigten Agrardiesels sein, um in dieser kritischen Phase die Teuerungen in diesem Bereich abzufedern.
Weitere Maßnahmen nötig
Der LK-Präsident sieht dies aber nur als eine von mehreren Maßnahmen, die es braucht, um die Landwirte angesichts der enormen Preissteigerungen bei Dünger, Futtermitteln, Strom und Maschinen zu entlasten: „Bereits in der LK-Vollversammlung vom 18. Februar haben wir einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der wir einen Inflationsausgleich für die bäuerlichen Betriebe fordern. Wir verlangen, diesen in den nächsten Wochen entweder in Form einer Entlastung bei Sozialversicherungsbeiträgen und anderen Abgaben oder in Form von pauschal abgeleiteten Direktzahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe zur Auszahlung zu bringen.“
Auch wenn die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln kurz- und mittelfristig absolut gesichert ist, weist Huber auf die dringende Notwendigkeit von unterstützenden Maßnahmen durch die Politik hin: „Die Erzeugerpreise für die Bauern können mit den massiven Preissteigerungen bei den landwirtschaftlichen Betriebsmitteln nicht mithalten. Ohne aktives, rasches und entschiedenes Gegensteuern der Politik geht den Betrieben die Luft aus. Was das für die langfristige Versorgungssicherheit bedeuten würde, kann sich jeder selbst ausmalen.“ Gerade die letzten Jahre hätten gezeigt, wie wichtig die Versorgung mit hochwertigen heimischen Lebensmitteln sei, erklärt Huber. Es sei daher alles zu unternehmen, um diese nachhaltig sicherzustellen, betont Huber abschließend.
Foto: LK Kärnten/Paul Gruber