Sportlerin und Funktionär des Jahres, Spieler des Jahrhunderts, Ehrenkreuz, Sportleistungsmedaillen, Sportehrenzeichen – alles an einem Tag – LH Kaiser: „Die Ehrungen von Spitzensportlern, verdienter Talente und herausragender Funktionäre sind der schönste Marathon“ – LR Schuschnig: „Unsere Sportler sind die besten Vorbilder für unsere Jugend“
An Stelle der großen Sport-Gala mit zahlreichen Ehrungen und vielen Gästen im Casineum Velden mussten die Auszeichnungen coronabedingt heuer in mehreren Etappen vollzogen werden und wurden am Montag, im Spiegelsaal in mehreren Stunden die Sportlerin des Jahres, der Funktionär des Jahres, der Spieler des Jahrhunderts ausgezeichnet, wurden Ehrenkreuze, Sportleistungsmedaillen und Sportehrenzeichen durch Sportreferent LH Peter Kaiser vergeben. LR Daniel Fellner, LR Sebastian Schuschnig, Landessportdirektor Arno Arthofer und Marijan Velik vom Sportpresseclub Kärnten hoben die Leistungen, die Vorbildfunktion der Sportlerinnen und Sportler ebenso heraus wie die ehrenamtliche Tätigkeit der Funktionäre, die den Sport in Kärnten überhaupt möglich machen.
„Diese Ehrungen, heute über viereinhalb Stunden lang, sind der schönste Marathon, den man absolvieren kann. Wir wissen um die Vorbildfunktion unserer Sportlerinnen und Sportler, aller ehrenamtlich tätigen Funktionäre. Gerade in Krisenzeiten sind sie alle es, die Halt geben, die durch ihre Erfolge, ihren ungebrochenen Willen Kraft und Mut schöpfen lassen und uns alle mit einem positiven Blick Herausforderungen angehen lassen“, betonte Kaiser.
LR Schuschnig hob die untrennbare Verbundenheit von Sport und Tourismus für das Land Kärnten hervor. „Wir sind Gastgeberland für zahlreiche Sportveranstaltungen, die positive Bilder von Kärnten in die Welt transportieren und wir sind stolz auf unsere Sportlerinnen und Sportler, die in die Welt hinausgehen und mit ihren Erfolgen zurück nach Kärnten kommen“, so Schuschnig, der vor allem seinen Dank aussprach. „Unsere Sportlerinnen und Sportler sind die besten Vorbilder für unsere Jugend, dafür möchte ich danken“, sagte Schuschnig.
Landessportdirektor Arthofer verwies auf die schwierige Zeit auch für den Sport, die Vereine und Funktionäre, die die Pandemie mit sich gebracht hat. „Wir haben für 60 Sportarten 1.100 aktive Vereine und 35.000 ehrenamtliche Funktionäre, die all diese Sportarten möglich machen, die das Vereinsleben aufrechterhalten. Förderung, Training, Ausbildung, Nachwuchs, Infrastruktur greifen ineinander und machen da Sportland Kärnten aus“, hielt Arthofer fest.
Im Spiegelsaal der Landesregierung wurden Magdalena Lobnig als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet und wurde Stefan Rauchenwald für seine gesamte Laufbahn als Sportler und Funktionär geehrt. Lobnig hatte bei den Olympischen Sommersielen in Tokio 2021 Bronze im Rudern gewonnen und so für die erste Olympiamedaille bei Sommerspielen seit Steffi Graf (Silber in Sydney 2000) gesorgt.
Stefan Rauchenwald wurde bei der Wasserski-Weltmeisterschaft 1961 im Teambewerb Dritter und holte bei der Europameisterschaft 1962 in Montreux Silber. Als Funktionär war er fast dreißig Jahre Präsident des technischen Komitees des Europa- und Weltverbandes und bis vergangenen Juli Obmann des Wasserskiclubs Pörtschach. Die Wahl der Sportlerinnen und Sportler des Jahres wurde vom Sportpresseclub Kärnten (SPK) durchgeführt. Die Preise wurden in Beisein von SPK-Obmann Marijan Velik.
Als Spieler des Jahrhunderts wurde anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des SV Spittal Arnold Freissegger vom SPK Kärnten ausgezeichnet. Freissegger, bekannt für seine Freistoßtechnik erklärte im Rahmen der Ehrung, dass sein Herz immer für die Jugend und Nachwuchsarbeit schlagen werde, nachdem er selbst in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen ist und sehr früh seinen Vater verloren hatte. „Wir waren acht Kinder und ich habe täglich meine Bälle über die Wäscheleine geschossen, wohl 700 Mal am Tag. Ich weiß, woher ich komme und daher werde ich immer den Nachwuchs fördern“, sagte Freissegger.
Als sichtbares Zeichen des Landes für die herausragenden Leistungen junger Kärntner Sportlerinnen und Sportler gibt es seit kurzem auch die Sportleistungsmedaillen zu vergeben. „Die großartigen Leistungen auf allen Ebenen, bei WM, EM, Olympia, Staatsmeisterschaften und vielen mehr wollen wir vor den Vorhang holen. Mittels eigenem Gesetz und auf Grund der vielen Erfolge wurde die Sportleistungsmedaille ins Leben gerufen“, so Kaiser im Beisein von LR Schuschnig und Landessportdirektor Arthofer, die den Sportlern ebenso gratulierten.
Auch Sportverdienstzeichen und Anerkennungs-Urkunden wurden Montagnachmittag vergeben. „Es gibt so viele Menschen, die nicht im Scheinwerferlicht stehen, aber ohne diese sportliche Leistungen und Veranstaltungen gar nicht möglich wären und die damit dafür sorgen, dass andere mit Spitzenleistungen im Scheinwerferlicht stehen können“, sagte Kaiser im Zuge der Verleihung. Es sei ohne die ehrenamtliche Tätigkeit der vielen Funktionäre Sport, Spitzensport, Nachwuchssport gar nicht möglich. Ein besonderes Anliegen sei Kaiser die Auszeichnung von Franz Wilfan mit der Dank- und Anerkennungsurkunde für seine Verdienste um den Sport in Verbindung mit Bildung und Ausbildung, für sein einzigartiges Verbundmodell in Österreich, dass die Sportbegeisterung Jugendlicher in Verbindung mit der schulischen Ausbildung in der Unterstufe forciert. „Für dieses Engagement, das Kurs halten trotz schwieriger Umstände, danken wir dir. Mit Sport und Bildung ist es gelungen, junge Menschen für den Sport zu begeistern, sie zu fördern, ihnen Halt, Orientierung zu geben. Deine Idee dieser dualen Ausbildung hat Schule gemacht, dafür gebührt dir Anerkennung“, so Kaiser.
Schlussendlich wurde an diesem Nachmittag eine besondere Auszeichnung an Christopher Wernitznig und Luka Lochoshvili verliehen. Die beiden WAC-Spieler hatten dem Austrianer Georg Teigl, der nach einem Zweikampf bewusstlos zu Boden gegangen war, durch ihr blitzschnelles Eingreifen am Spielfeld das Leben gerettet. LH Kaiser verlieh mit Arthofer und Schuschnig den beiden WAC-Fußballern das Ehrenkreuz für Lebensrettung. „Es ist jetzt ein bewegender Moment, es war im Zuge des Spielverlaufes ein dramatischer Moment. Es ging nicht mehr um Punkte oder Sieg, sondern es ging schlichtweg um das Leben eines jungen Menschen. Sie haben rasch, das Richtige getan, sie haben mehr getan, als es ein sportlicher Erfolg vermag, sie haben ein Leben gerettet“, hielt Kaiser anlässlich der Verleihung der Dank- und Anerkennungsurkunde. Auch LR Daniel Fellner gratulierte den beiden Fußballern persönlich zum Erhalt der Lebensrettungsmedaille.
Ausgezeichnete Sportlerinnen und Sportler:
Sportleistungsmedaille in Silber: Mario Leitner Kanu, Daniela Ulbing Snowboard, EV Rottendorf/Seiwald, Stocksport, mit Günther Stranig, Siegfried Stranig, Horst Stranig, Markus Wallner und Andreas Spendier.
Sportleistungsmedaille in Bronze: Luca Rauchenwald, Wasserski.
Sportverdienstzeichen in Gold: Gernot Dreier, Tennis
Sportverdienstzeichen in Silber: Mario Adelbrecht, Judo
Sportverdienstzeichen in Bronze: Alois Obwurzer, Schiedsrichter
Dank und Anerkennungs-Urkunde im Sport an Tennis-Legende Hubert „Bibi“ Menschik und Wilhelm Wutte, der 3.000 Handballspiele als Schiedsrichter leitete.
Dank- und Anerkennungsurkunde für Franz Wilfan, Sportlehrer, Sportleistungsmodell Kärnten-Obmann.
Foto: LPD Kärnten/Helge Bauer