Corona und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs belasten immer mehr Familien in Kärnten. Mit dem neuen Caritas Wegweiser – www.caritas-wegweiser.at – hilft die Caritas Kärnten Menschen in finanzieller wie sozialer Not und in allen Lebenslagen. Caritasdirektor Ernst Sandriesser ruft anlässlich des Caritassonntages am 3. April zu Solidarität auf: „Unterstützen wir Menschen, die um ihre Existenz bangen! Bitte spenden Sie jetzt!“
Ulrike M. (Name geändert) aus Kärnten ist Kleinkinderzieherin und Mutter von zwei Töchtern im Alter von neun und zehn Jahren. Die 31-jährige Frau beschreibt sich als „Frohnatur, die nicht so leicht aus der Fassung zu bringen ist“. Aber momentan ist sie richtig verzweifelt. Denn ihr Mann Kurt, ein Kraftfahrer, ist schwer krank. Die Arztrechnungen sind hoch, die Therapien kosten viel Geld. Die Corona-Pandemie mit Lockdowns, Homeschooling & Co erschwerte die Situation zusätzlich. Ulrike musste, um sich um ihre Kinder kümmern zu können, schweren Herzens ihren Halbtagsjob aufgeben. „Wir hatten nie finanzielle Sorgen, sind bis jetzt immer gut über die Runden gekommen. Doch Strom, Sprit, Lebensmittel, Miete: Alles wird teurer. Da wir pandemiebedingt alle viel daheim waren, haben wir auch viel mehr Strom verbraucht“, erzählt Ulrike. Weil das Ersparte mittlerweile weg ist und „an allen Ecken und Enden das Geld fehlt“, wandte sich die junge Frau um Hilfe an die Caritas. „Der Berater war sehr nett. Wir haben uns gemeinsam meine Situation angesehen. Letztlich hat mir die Caritas bei der Bezahlung der Stromrechnung geholfen. Ich bin dankbar und erleichtert!“
Hilfe suchen – Hilfe mit ein paar Klicks finden
Die Caritas hilft Menschen in allen Lebenslagen. Ob bei Geld- oder seelischer Not oder bei Fragen zu den Themen Schule, Trauer & Hospizbegleitung, Kinderbetreuung, Flucht, Migration, Pflege, Behinderung und viel mehr: Der neue Caritas Wegweiser – www.caritas-wegweiser.at – schafft rasch und unkompliziert Orientierung für Hilfesuchende: Dazu beantworten diese zu Beginn anonym ein paar Fragen zu ihrer Situation und Region. Je nach Antworten findet der Caritas Wegweiser unter allen Caritas-Angeboten österreichweit das richtige Hilfsangebot in der Nähe und führt zu hilfreichen Informationen, zum Kontakt einer passenden Anlaufstelle oder Ansprechperson oder zu einem Onlineberatungs-Angebot. Sollte es kein Caritas-Angebot in der Nähe geben, finden Betroffene Informationen zu passenden Hilfsangeboten von anderen Organisationen in der Region.
Schnell und unkompliziert
Die Caritas Kärnten bietet neben der persönlichen Beratung schon länger im psychosozialen Bereich eine Onlineberatung an. Jetzt geht auch die Sozialberatung online. Menschen in Not-Bereichsleiter Christian Eile: „Mobil und zeitlich gefordert, fällt es gerade Alleinerzieher*innen schwer, Beratungsleistungen zu nutzen. Mit dem Caritas Wegweiser und der neuen Online Sozialberatung können unsere Services auch gut von zu Hause aus in Anspruch genommen werden.“ Über die Online Sozialberatung, die aus Mitteln des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert wird, können sich Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen schnell und unkompliziert an eine*n Caritas-Berater*in wenden, per sicherer E-Mail Kontakt aufnehmen oder sich online einen Termin für ein Beratungsgespräch vereinbaren – per Videochat, Telefon oder persönlich. Notwendige Dokumente, die zur raschen Hilfe notwendig sind, können online datenschutzkonform mit den Berater*innen ausgetauscht werden. Eile lädt Hilfesuchende ein, das Angebot zu nützen. „Damit können wir noch mehr Menschen in Notlagen rasch und niederschwellig weiterhelfen. Auch Menschen, die krank sind oder aus Scham aktuell nicht persönlich in die Beratungsstellen vor Ort kommen können oder wollen.“
Existenzielle Probleme
In den vier Sozialberatungsstellen der Caritas Kärnten erfuhren im Vorjahr 6.748 Menschen Beratung, Unterstützung und Hilfe. „Corona und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs verschärfen die Situation für viele Menschen in unserem Land. Dramatisch steigende Lebensmittel-, Miet- und Energiekosten – Strom, Öl, Gas, Benzin – belasten sie sehr. Sie wenden sich verzweifelt an uns, weil sie ihr Erspartes aufgebraucht haben und nicht mehr weiterwissen. Es sind Menschen, die sich nie gedacht hätten, je Hilfe der Caritas in Anspruch nehmen zu müssen“, sagt Caritasdirektor Ernst Sandriesser. Unter den Betreuten seien viele Alleinerziehende und viele Menschen, die alleine leben. „Viele wenden sich erst an uns, wenn die Not wirklich existenziell wird. Menschen suchen Hilfe, weil sie die Kosten des Alltags nicht mehr bezahlen können: Mieten, Energiekosten und Lebensmittel. Also wenn beispielsweise die Mietrückstände zu groß werden und Delogierung droht“, so Sandriesser. Die Caritas leistet mit beraterischen und existenzsichernden Angeboten einen Beitrag dazu, die Folgen von Corona und des Ukraine-Krieges für Betroffene zu lindern, indem Entlastungsgespräche zum Aufzeigen neuer Sicht- und Handlungsweisen ebenso angeboten werden wie konkrete existenzsichernde Unterstützungen für Menschen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind.
So hilft die Caritas
Von 1. Jänner bis 15. März des heurigen Jahres haben über 1.090 Hilfsanträge bereits 1.947 Menschen – unter ihnen 617 Kinder – bei der Caritas Kärnten Hilfe erhalten: vor allem in Form von Mietzuschüssen. So sind in dieser Zeit im Vergleichszeitraum zum Vorjahr die Mietzuschüsse um 20 Prozent auf insgesamt rund 32.800 Euro angestiegen. Zudem gab es Hilfen für Strom, Wärme und Betriebskosten in der Höhe von rund 6.700 Euro sowie Kaution um 3.500 Euro. Die Unterstützungen mit Lebensmittelgutscheinen betrug 10.330 Euro. Die Caritas versorgt die hilfesuchenden Menschen aber auch über ihre Lebensmittelausgabe LEA direkt mit Lebensmitteln.
„Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben auf vielfältige Art und Weise die Lebenslagen der Menschen verschlechtert und Existenz- und Zukunftsängste verstärkt. Überforderung und psychische sowie physische Auswirkungen sind durch soziale Isolation und Vereinsamung in weiten Teilen der Gesellschaft eingetreten“, sagt Sandriesser. Die Caritas muss weiterhin die bestehende Armut bekämpfen und neue Armut verhindern! Auch wenn zurzeit ein großer Fokus auf die Ukrainehilfe gelegt werde, gehe gleichzeitig die Hilfe in Kärnten für armutsbetroffene Menschen unvermindert weiter. Da diese Ausgaben allesamt rein aus privaten Spenden finanziert werden, bittet Caritasdirektor Sandriesser die Bevölkerung eindringlich um Spenden. „Wir brauchen Ihre Solidarität in unserer Sozialberatung und Sozialhilfe, wo das unterstützende Gespräch und die konkrete Hilfe den Menschen in Kärnten Hoffnung gibt. Wir brauchen sie, um leere Kühlschränke mit Lebensmittel füllen und Heizkostenzuschüsse bezahlen zu können, damit armutsbetroffene Menschen nicht frieren müssen. Die Not unter uns ist groß – schauen wir hin und helfen wir. Danke!“
Ihre Spende hilft
Spendenkonto der Caritas Kärnten
Kärntner Sparkasse
IBAN: AT40 2070 6000 0000 5587
Spendenzweck: Caritassonntag
oder online auf www.caritas-kaernten.at/caritassonntag
Am Caritassonntag, dem 3. April 2022, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, in allen katholischen Pfarren der Diözese Gurk im Rahmen der Pfarrkollekte für die Inlandshilfe der Caritas zu spenden
Foto: Caritas