Weltnierentag steht unter dem Motto „Lebensqualität mit einer Nierenerkrankung”
Die Diagnose einer Nierenerkrankung ist eine große Herausforderung, sowohl für die Patienten selbst als auch für deren Umfeld. „Niere Kärnten“ macht sich als Verein seit 44 Jahren für die Interessen der Nierenpatientinnen und Nierenpatienten in Kärnten stark. Mehrere Hundert Mitglieder werden vom Verein vertreten. Die meisten Mitglieder leben selbst mit einer Nierenerkrankung, sind Angehörige oder indirekt Betroffene. Fachlich arbeitet der Verein intensiv mit allen Kärntner Nierenambulanzen und Dialysestationen sowie niedergelassenen Nephrologen zusammen. Auch zu den Transplantzentren der Unikliniken in Graz, Wien und Innsbruck sowie dem Ordensklinikum Linz Elisabethinen, in dem ebenfalls transplantiert wird, besteht enger Kontakt. „Das Leben mit der Nierenerkrankung, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, hat viele Auswirkungen für die Patienten und für ihre Familien und Freunde, da die Möglichkeiten zur Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten wie Arbeit, Reisen und Freizeitgestaltung stark eingeschränkt werden.“, erklärt der stellvertretende Obmann der Niere Kärnten, Mario Wilplinger, der selbst auch Betroffener ist.
Das Motto des Weltnierentages 2021 am 11. März „Lebensqualität mit einer Nierenerkrankung” wurde aus zweierlei Gründen so gewählt – zum einen, um die Sensibilität und das Bewusstsein zu steigern für effektives Symptom-Management und zum anderen, um ein Mitwirken des Patienten zu schaffen, mit dem Ziel, wirklich Mut zu machen für die aktive Beteiligung am Leben trotz dieser Nierenerkrankung. „Wirksame Maßnahmen zur Vorsorge und Eindämmung der Krankheit sind sehr wichtig. Patienten mit Nierenerkrankungen – einschließlich derer, die dialysepflichtig und transplantiert sind – und die Menschen, die sie versorgen, sollen sich von Nieren-Vereinen und Selbsthilfevereinigungen wie Niere Kärnten unterstützt fühlen, vor allem während einer Pandemie und anderen Zeiten mit besonderen Herausforderungen“, unterstreicht Wilplinger die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im Bereich Patientenbegleitung.
Viele Nierenerkrankte müssen mit zahlreichen problematischen Nebenwirkungen – zum Beispiel mit chronischer Müdigkeit, Schmerzen, Depressionen, kognitiven Beeinträchtigungen, Verdauungsstörungen, starken Konzentrationsschwächen und häufigen Schlafprobleme, leben lernen. Dabei hilft das persönliche Gespräch unter Betroffenen. „Oft können hier ungezwungener Fragen gestellt werden, als es Medizinern gegenüber, der Fall ist. Da gibt es aktuell noch Hemmschwellen“, bestätigt Wilplinger.
„Unser klares Ziel als Niere Kärnten ist es seit 44 Jahren, die Patientinnen und Patienten auf den Weg in eine Dialyse, während der gesamten Phase der Nierenerkrankung und auch vor und nach Transplantationen intensiv zu unterstützen, wenn sie dies möchten. Wir sind aber auch darüber hinaus für die Betroffenen und ihre Angehörigen da, leben eine aktive Partnerschaft mit Experten, Ärztinnen und Ärzten sowie der Forschung und informieren auch über Vorsorgemaßnahmen“, so Wilplinger.
Außerdem vertritt Niere Kärnten die Interessen der Patientinnen und Patienten und deren Angehöriger gegenüber Krankenhäusern, Dialyseanbietern, den Sozialversicherungen und den politischen Entscheidungsträgern. Weitere Informationen, Kontaktdaten und kompetente Hilfe finden Betroffene unter www.nierekaernten.at sowie unter der Rufnummer (0670) 6013263.