Sucher: Bundesregierung muss rasche und unbürokratische finanzielle Überbrückungshilfen auch für gekündigte Arbeitnehmer und Selbstständige auf Schiene bringen. Förderung für Unternehmen an Kündigungsverzicht knüpfen.
Mehr Fairness und Solidarität für Arbeitnehmer und Selbstständige fordert angesichts der Massen-Kündigungen infolge der Coronakrise SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher von der Bundesregierung. Er ruft ÖVP und Grüne dazu auf, sich insbesondere um jene zu kümmern, die durch Kündigungen oder weil sie als selbstständige Ein-Personen-Unternehmen infolge der von der Regierung verhängten Maßnahmen von heute auf Morgen überhaupt kein Einkommen mehr haben, mit Existenzängsten zu kämpfen haben.
Auch wenn die Bundesregierung nach anfänglichem Zaudern mit der Summe von 38 Milliarden Euro einen grundsätzlich richtigen Schritt gesetzt habe, dürfe man sich von den vielen Nullen nicht blenden lassen. Es gäbe noch genügend und dringenden Handlungsbedarf.
„Die Bundesregierung muss Sorge dafür tragen, dass in dieser schwierigen Phase nicht nur Konzernen und Großunternehmern großzügig geholfen wird! Menschen, die trotz aller Maßnahmen jetzt von ihren Firmen gekündigt werden, Ein-Personen-Unternehmen wie zb mobile Friseurinnen, Handwerker brauchen rasch und unbürokratische finanzielle Hilfe. In Deutschland bekommt man einem zweiseitigen Antrag sofort Bargeld als Ausfallsentschädigung. Das muss auch in Österreich möglich sein, liebe Bundesregierung“, so Sucher. Ungelöst scheint auch das Problem für jene Berufsgruppen, für die es aktuell zwar keine Einschränkung ihrer Tätigkeit gäbe, die aber trotzdem nicht arbeiten können, weil ihr Job nur mit engen persönlichen Kontakten möglich ist, wie bei Physio- und Psychotherapeuten.
Zudem erwartet sich der SPÖ-Landesgeschäftsführer, dass die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Kurz und Wirtschaftsministerin Schramböck zusammen mit Österreichs Banken einen Weg finden, wie gerade jetzt Menschen mit günstigen Krediten geholfen werden könnte. „In der Bankenkrise haben die steuerzahlenden Arbeitnehmerinnen den Banken geholfen, jetzt sollten sich diese revanchieren“, so Sucher. Auch für laufende Kredite von jetzt gekündigten Arbeitnehmern brauche es kulante Lösungen und dürften Raten jetzt nicht fällig gestellt werden.
Besonders sauer stößt ihm auf, dass es Unternehmen gibt, die die Situation jetzt ausnutzen, um trotz aller am Ende von den Steuerzahlern zur Verfügung gestellten Maßnahmen und Hilfen, Arbeitnehmer einfach kündigen. „Dem muss die Bundesregierung einen Riegel vorschieben!“ Dazu müsse sie nur Förderungen und Hilfestellungen an einen Kündigungsverzicht koppeln.