Initiative zur Absicherung der Lebensmittelversorgung. Kärnten benötigt hunderte Helfer in landwirtschaftlichen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben – Auf www.dielebensmittelhelfer.at sollen Betriebe und Arbeitskräfte zusammenfinden
Klagenfurt, LPD. Landwirtschaftliche und lebensmittelverarbeitende Betriebe leisten derzeit Unglaubliches. Aber durch den Wegfall ausländischer Erntehelfer und Mitarbeiter sowie durch die gestiegene Produktionsnachfrage droht in Kürze ein Engpass bei den Arbeitskräften. „In Kärnten haben sich bereits Schlachthöfe, fleischverarbeitende Betriebe, aber auch Produzenten von Feldgemüse gemeldet, die ohne ausländische Erntehelfer vor massiven Probleme stehen“, so Agrarreferent LR Martin Gruber. Österreichweit fehlen laut Branchenverband für Obst und Gemüse rund 2.500 Arbeitskräfte, bis Ende April könnte sich das auf 5.000 erhöhen.
In Kärnten sind derzeit insbesondere Produkte wie Spargel, Salat, Karotten, Radieschen, Frühkraut oder auch Erdbeeren betroffen. „Von der Vorbereitung der Felder, über die Setzarbeit bis hin zur Ernte geht es hier weitestgehend um händische Arbeit“, so Gruber. „Die Kärntner Betriebe werden in Kürze hunderte Helfer dafür benötigen.“ Auch im Fleischsektor könnten in Kärnten bald bis zu 500 Arbeitskräfte fehlen, weshalb auch hier dringender Handlungsbedarf gegeben ist. „Es geht um die Absicherung der Lebensmittelversorgung. Dabei müssen wir die Betriebe entlasten und unterstützen“, betont der Agrarreferent.
Über die neue Plattform www.dielebensmittelhelfer.at sollen nun Arbeitskräfte und landwirtschaftliche, aber auch lebensmittelverarbeitende Betriebe zusammen gebracht werden. Landwirtschaftskammern, das Landwirtschaftsministerium, die Wirtschaftskammer, das Arbeitsministerium und die Maschinenringe wollen damit einen Beitrag leisten, die regionale Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. „Eine wichtige Initiative der Bundesministerinnen Elisabeth Köstinger und Christine Aschbacher, die auch den Kärntner Betrieben im Lebensmittelbereich weiterhelfen wird“, sagt Gruber.
Auf der Plattform werden Informationen über die Qualifikation, die gewünschte Tätigkeit und regionale Verfügbarkeit der Interessentinnen und Interessenten erhoben. Die Vermittlung zwischen den Bewerberinnen und Bewerber und den Betrieben erfolgt über die Landwirtschaftskammer bzw. die Wirtschaftskammer.
„Auch Schülerinnen und Schüler unserer landwirtschaftlichen Fachschulen können die Kärntner Betriebe als Erntehelfer unterstützen“, betont LR Gruber. Für sie sowie auch für BOKU-Studierende soll der Einsatz auf lebensmittelverarbeitenden Betrieben als Pflichtpraktikum angerechnet werden.