LH Kaiser, LHSTv.in Prettner appellieren an Bevölkerung: Jede und jeder soll Beitrag leisten, um Ausbreitung einzudämmen und so Mitbürger mit erhöhtem Risiko zu beschützen!: Regierung und Sozialpartner in intensivem Austausch bezüglich Corona – Entscheidungen des Bundes werden von Kärnten vollzogen – ua Veranstaltungsverbote, Schließungen von Uni und FH spätestens ab Montag
Klagenfurt (LPD). Das Corona-Virus beschert auch Kärnten täglich neue Situationen, damit verbunden sind täglich neue Entscheidungen. „Wir haben es nun mit einer Ausnahme-Situation in allen Bereich zu tun“, fasst heute Landeshauptmann Peter Kaiser nach der Regierungssitzung zusammen, die gemeinsam mit den Sozialpartnern abgehalten wurde. Die Sitzung stand vor allem unter dem Lichte der parallel laufenden Pressekonferenz der Bundesregierung zu den neuen Entwicklungen rund um Corona und die deshalb von Bundesseite getroffenen Maßnahmen.
„Sämtliche Entscheidungen werden ab heute nationalstaatlich, also vom Bund und den entsprechenden Ministerien getroffen. Auf Landesebene finden täglich Koordinationsgespräche aller Behörden und Experten statt, damit wir die neuen Maßnahmen umsetzen können“, so Kaiser weiter. Für Kärnten als Grenzland zu Italien sei entscheidend, alles zu tun, um die Einschleppung von Corona-Viren nach Kärnten bzw. Österreich zu verhindern. Kärntner und Österreicher, die von Italien in ihre Heimat zurückgeholt werden, würden laut den von Bundesseite angekündigten Vorgaben in Quarantäne kommen, Heimholaktionen von Österreichern bzw Kärntnern durch das Außenministerium koordiniert. Einreisende mit einem ärztlichen Attest können ihren Weg nach Kärnten an der Grenze fortsetzen. Züge und Flüge werden eingestellt. Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen sind sofort nach dem noch heute Nachmittag von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Erlass untersagt, ebenso wie Outdoor-Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen. Ab Montag werden in Kärnten ebenso die Uni sowie die Fachhochschulen geschlossen, ein Fernstudium bzw. e-learning wird vorbereitet.
„Auch für Unternehmen wird die Möglichkeit des Teleworkings in Betracht gezogen und zum Teil vorbereitet, so haben wir es mit den Sozialpartnern heute vereinbart“, erklärte Kaiser weiter. Ebenso sei das Land täglich in Kontakt mit den politischen Vertretern und Behörden in Italien, auch Telefonkonferenzen mit den Mitgliedern der Euregio, deren Vorsitzender Kaiser aktuell ist, werden laufend abgehalten. Weites werde es laut Kaiser notwendig sein, dass der Bund Maßnahmenpakete für die heimische Wirtschaft schnürt, wie beispielsweise Haftungsübernahmen, Stundungen oder andere finanzielle Hilfestellungen.
Kaiser appellierte nach Bekanntgabe sämtlicher aktuellen Entwicklungen an jede Kärntnerin, an jeden Kärntner: „Jede und jeder von uns kann und muss einen Beitrag dazu leisten, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern bzw. einzudämmen. Nicht nur zum eigenen Schutz sondern vor allem, um besonders gefährdete Mitbürgerinnen und Mitbürger, also vor allem ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen, zu beschützen. Wir werden eine neue Ebene des Umganges miteinander finden müssen. Wir werden Anordnungen Folge leisten müssen und es liegt an uns selbst, gegen die Ausbreitung dieses Virus alles zu tun. Der Corona-Virus hat Auswirkungen auf unser ganzes Leben und wir haben Entscheidungen täglich neu zu treffen!“
Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner bezog sich in ihrem Statement nach der Regierungssitzung auf die tagesaktuellen Fakten. So gibt es laut Prettner 114.443 coronainfizierte Menschen weltweit. Eklatant der Anstieg alleine gestern: 4.000 Neuinfizierungen kamen dazu. Bis dato sind 4.025 Todesfälle weltweit zu verzeichnen, auch hier ein massiver Anstieg um 201 Personen alleine gestern. Ebenso dramatisch die Entwicklung in Italien, die schließlich zu den heute getroffenen Maßnahmen inklusive Grenzschließungen zu Österreich geführt hatten. „Die Situation ist ernst. Unsere Koordinationsgruppe tagt täglich, die Fieberkontrollen an der Grenze zu Italien erfolgen ab Nachmittag, die Versorgung mit Schutzmasken ist gewährleistet, die mobilen Teams für Rachenabstriche sind unterwegs, die enge Koordination mit den Bildungseinrichtungen ist aufrecht ebenso wie mit der Risiko-Infrastruktur wie beispielsweise den ÖBB“, kann die Gesundheitsreferentin berichten.
Prettner lieferte auch eine aktuellen Stand für Kärnten. So sind 206 Rachen-Abstriche erfolgt und gibt es in Kärnten 186 nicht bestätigte Fälle. Von 19 ist das Ergebnis noch ausstehend, 30 Menschen befinden sich in Quarantäne, bis dato gibt es in Kärnten nur einen Corona-Fall.
„Wir gehen nach internationalen Standards vor, aber niemand kann sagen, wie die Situation am Abend ist. Wir müssen immer neu bewerten“, so Prettner. Auch sie appelliert an die Bevölkerung. „Wir haben zwei besondere Risikogruppen: das Gesundheitspersonal und ältere Menschen, vor allem jene, die an einer Vorerkrankung leiden. Hände waschen, Abstand halten, kranke Personen meiden – das kann uns allen helfen, das Risiko zu minimieren“, sagte die Gesundheitsreferentin.
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