Der Zweck des Aufschubpräsenzdienstes ist es, die Durchhaltefähigkeit des Bundesheeres sicherzustellen und eine zeitlich begrenzte personelle Entlastung sicherzustellen.
Für 2.316 Soldaten beginnt mit dem morgigen Tag der zwei monatige Aufschubpräsenzdienst. Anders als beim außerordentlichen Zivildienst hat es diese Maßnahme schon einmal in Österreich gegeben und zwar während der Tschechien-Krise 1968.
So wird bis zum Wirksamwerden der einberufenen Miliz sichergestellt, dass alle Aufgaben des Bundesheeres erfüllt werden können und notwendige Reserven jederzeit bereitstehen können. Dadurch entsteht Handlungsfreiheit für das Österreichische Bundesheere als die strategische Reserve der Republik. Die Aufschubpräsenzdiener sind derzeit in allen Bereichen sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsätze und Unterstützungsleistungen eingesetzt. Dort werden sie auch weiter bis zur Ablöse eingesetzt bleiben. Geplant ist es, die Aufschubpräsenzdiener Mitte Mai 2020 durch Milizsoldaten, abzulösen.
Die meisten Grundwehrdiener (558) sind davon in Niederösterreich betroffen, gefolgt von Oberösterreich (395), Salzburg (371), Tirol (317), Burgenland (240), Kärnten (200) und der Steiermark (194). In Wien (26) und Vorarlberg (15) sind kaum Aufschubpräsenzdiener im Einsatz.
Die gesetzliche Grundlage für diese Maßnahme bietet Par. 23 (2) des Wehrgesetzes 2001. Dort heißt es: "Bei außergewöhnlichen Ereignissen kann die Entlassung von Wehrpflichtigen vorläufig aufgeschoben werden bei der Beendigung des Grundwehrdienstes (...)."
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner wendete sich mit einer Video-Botschaft an die Soldaten: "Sie sind im Begriff, einen ganz wichtigen Beitrag zur Sicherheit unseres Landes zu leisten. Die Regierung habe die Entscheidung zur Verlängerung des Grundwehrdienstes nicht leichtfertig getroffen. Wir haben diese Maßnahme ergriffen, weil wir Sie jetzt dringend im Dienst benötigen und ich bitte Sie, die kommenden zwei Monate mit voller Kraft durchzuhalten". Als Dank gibt es eine Anerkennungsprämie von 190 Euro pro Monat.
Da es auch vermehrt zu Anfragen zum Thema Aufschubpräsenzdienst und Einberufung der Soldaten des Milizstandes kommt, hier eine Infobox:
Auskunft zum Einsatz der Milizsoldaten in Kärnten unter: Hotline des Militärkommandos Kärnten 0664 622 6171 sowie die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Coronavirus: FAQs für Grundwehrdiener und Milizsoldaten unter www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=10362 und einsatzmiliz.bundesheer.at
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