Die Deutsche Herniengesellschaft (DHG) hat dem Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt mit ihrem Siegel als „Hernienzentrum“ ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung im Bereich der Hernienchirurgie bestätigt. Jedes Jahr werden im Ordenskrankenhaus hunderte Patienten mit Leisten-, Bauchwand- und Zwerchfellbrüchen ambulant und stationär operiert.
Es beginnt mit einem Schmerz, kurze Zeit später kommt es zur Vorwölbung. Das sind die ersten Anzeichen eines Bruches, der sich oftmals in der Leistenregion oder um den Nabel herum zeigen kann. Häufig entstehen Brüche (Hernien genannt) nach vorangegangenen Operationen. Gefährdet für diese auch Narbenbruch genannten Bauchwanddefekte sind Raucher, Diabetiker, übergewichtige Patienten oder Personen, die schwerer körperlicher Belastung ausgesetzt sind.
Chirurgie als Hernienzentrum anerkannt
Im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt werden die Betroffenen kompetent behandelt und betreut. Jetzt hat die Deutsche Herniengesellschaft(DHG) das Spital als „Hernienzentrum“ zertifiziert. Die chirurgische Abteilung unter der Leitung von Prim. Dr. Wolfgang Smetanig, bietet ein breites Spektrum der Hernienchirurgie, insbesondere in minimal-invasiver Technik an.
Strenge Qualitätsstandards
Die Zertifizierung durch die Deutsche Herniengesellschaft erhalten ausschließlich Fachkliniken, Abteilungen und niedergelassene Chirurgen mit dem Schwerpunkt Allgemein- und Viszeralchirurgie. Die Hernien-Experten müssen zudem große fachliche Erfahrungen in der Hernienchirurgie nachweisen können und ihre Behandlungsergebnisse im Rahmen der Qualitätssicherungsstudie Herniamed offenlegen und zusätzlich eine Reihe weiterer Zertifizierungskriterien erfüllen.
300 Hernien-Operationen pro Jahr
Sämtliche Kriterien können die erfahrenen Chirurgen am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt nachweisen. „Wir operieren mit unseren fünf chirurgischen Fachärzten jährlich ca. 300 Hernien, davon etwa 190 Leistenhernien mit einem tagesklinischen-Anteil vonknapp 50 Prozent“, fasst Chirurgie-Abteilungsvorstand Prim. Dr. Wolfgang Smetanig zusammen. Bei einem tageschirurgischen Eingriff kommt der Patient morgens zur OP und kann, wenn alles problemlos verläuft, am selben Tag dasKrankenhaus wieder verlassen.
Neue Materialien sorgen für bessere Heilung
Ärzte verschiedener Fachrichtungen arbeiten im Ordenskrankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt eng vernetzt zusammen und stellen so professionelle Diagnosen und Behandlungen bei einer Vielzahl verschiedenartiger und individuell ausgeprägter Brüche sicher.
Die Prognose einer Hernienoperation „ist sehr gut“, sagt Chirurg Prim. Dr. Wolfgang Smetanig. Operationen sind in jedem Lebensalter möglich, wobeineben Allgemeinanästhesie auch Regional- und sogar Lokalanästhesie möglich ist. Bei Bruch-Operationen kommen modernste Netzmaterialien zur Verstärkung derBauchwand und Leistenregion zum Einsatz, die sich gut in das körpereigene Gewebe integrieren. Diese Materialien weisen eine selbsthaftende Oberfläche auf oder werden alternativ mit speziellen Klebern fixiert, um postoperative Schmerzen zu reduzieren.
Hernien gehören in Chirurgenhände
Insbesondere beim Narbenbruch benötigt der Operateur große Erfahrung, um die für den jeweiligen Bruch am besten geeignete Operationstechnik auszuwählen und umzusetzen. Nur so kann er die an der Stelle des Bruchs geschwächte Bauchdecke oder das Zwerchfell dauerhaft stabilisieren und das Wiederauftreten des Bruchs – ein Rezidiv – verhindern.
Ein Rezidiv kommt seit Verwendung von Kunststoffnetzen als Verstärkung nur mehr in zwei bis drei Prozent vor.
Alarm, wenn der Darm betroffen ist
Die schwerwiegendste Form des Eingeweidebruchs tritt dann auf, wenn der Darm eingeklemmt wird. „In diesem Fall ist eine sofortige Operation notwendig“, weiß Prim. Dr. Wolfgang Smetanig.
Kompetenzzentrum für Hernien-Chirurgie
Im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt soll in weiterer Folge ein „Hernien Kompetenzzentrum“ entstehen, bei dem alle Formen von Leistenbrüchen bis hin zu großen Bauchwanddefekten und komplizierten Bruchformen behandelt werden.
Foto: Helge Bauer