Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Bahngüterverkehr soll in Tunnelkette nördlich des Wörthersees verlegt werden - Bestandsstrecke bleibt für Nahverkehr erhalten
Klagenfurt. (07.03.2017) - „Nach wilden, technisch unrealisierbaren und unfinanzierbaren Trassenvorschlägen von Hobby-VerkehrsplanerInnen verschiedenster Parteien kehrt nun Vernunft in die Diskussion um die Gestaltung der Wörtherseetrasse zwischen Klagenfurt und Villach ein“, freut sich der Grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann.
Politisch besteht Einigkeit, dass die Bestandsstrecke am Wörthersee langfristig für den Nahverkehr erhalten werden soll. „Der Zuwachs im Personenverkehr auf der Schnellbahn S1 ist eine Erfolgsgeschichte der letzten Jahre. Hier ist es gelungen, die Infrastruktur zu verbessern, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Überdies wird die Schnellbahn durch die modernen Garnituren sehr leise“, berichtet Johann.
Die Lärmbelastung für den Wörtherseeraum resultiert im Wesentlichen aus dem Güterverkehr. Hier soll durch den Bau einer zweiten Strecke eine Entlastung geschaffen werden. Nach einem langen und 10 Mio. Euro teuren Planungsprozess wurde im Jahr 2005 unter der Federführung von FP-Verkehrslandesrat Dörfler und Einbindung von 52 Bürgerinitiativen die Trasse W2, eine Tunnelkette nördlich des Wörthersees als bestgeeignete Variante ausgewählt.
„Die ÖBB haben aber in der Zwischenzeit ihre Prognose für das Verkehrsaufkommen auf der Wörtherseestrecke von 290 auf 220 Züge pro Tag gesenkt und deswegen nur ein mäßiges Interesse, die beschlossene Trasse, deren Bau Milliarden Euro kosten wird, zu realisieren. Durch den für morgen geplanten Schulterschluss der politischen Parteien soll nun der notwendige politische Druck erzeugt werden, die beschlossene Güterverkehrstrasse im Interesse des Lärmschutzes der Wörtherseegemeinden möglichst rasch umzusetzen. Als nächsten Schritt sollen nun die ÖBB die Planungsarbeiten wieder aufnehmen und Lösungen für die Bahnknotenpunkte Klagenfurt und Villach entwickeln, danach geht es in die Detailplanung und die Umweltverträglichkeitsprüfung“, so die LAbg. Sabina Schautzer.
„Auch wenn die notwendigen Entscheidungen bei der ÖBB angesichts der jetzt demonstrierten politischen Einigkeit nun hoffentlich rasch getroffen werden, wird es noch einige Zeit dauern, bis die Güterzüge auf der neuen Umfahrungsstrecke verkehren werden. Uns Grünen ist es wichtig, dass die Menschen in den Wörtherseegemeinden schon jetzt besser schlafen können. Wir begrüßen deshalb die von Landesrat Rolf Holub in Zusammenarbeit mit den ÖBB entwickelten Sofortmaßnahmen, wie die Aufstockung von Lärmschutzwänden, den Einbau von Lärmschutzwänden, das Schienenschleifen und die Verwendung moderner, lärmarmer Güterwaggons“, erklärt Johann.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv