Presseaussendung von: Hilfswerk Kärnten
Anlässlich des „Internationalen Tages der Frau“ am 8. März, appelliert die Präsidentin des Hilfswerks Kärnten, Elisabeth Scheucher-Pichler, einmal mehr an Politik und Wirtschaft, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu einem der vorrangigen familienpolitischen Themen zu machen.
Den vorliegenden Zahlen zufolge liegt die Kinderbetreuungsquote bei unter 3-Jährigen in Österreich bei lediglich 25,9 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Frauenerwerbsquote mit Kindern unter 15 Jahren bei 75,7 Prozent liegt. In Kärnten liegen die Betreuungszahlen noch darunter. Hier werden lediglich 22,4 Prozent der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesstätten betreut. Die Frauenerwerbsquote liegt in Kärnten mit Kindern unter 15 Jahren bei 76,2 Prozent.
Im Vergleich dazu beträgt die Kinderbetreuungsquote beispielsweise in Dänemark 62 Prozent bei einer Frauenerwerbsquote mit Kindern unter 15 Jahren von 84 Prozent. (Quellen: OECD, EU-Silc, Statistik Austria 2015)
„Rasches Umdenken und Handeln sind gefordert, sonst werden wir in Zukunft noch weniger Kinder haben und noch mehr Frauen, die in die Armutsfalle geraten“, so die Präsidentin. Dabei ginge es in erster Linie um Flexibilität. Neue Arbeitszeitmodelle und bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten würden für Frauen bessere Chancen am Arbeitsmarkt bedeuten.
Elisabeth Scheucher-Pichler weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Hilfswerk Kärnten bereits viele Projekte diesbezüglich ins Leben gerufen hat. „Wir betreiben Kindertagesstätten und Kindergärten, die außerhalb der üblichen Zeiten geöffnet haben und darüber hinaus auch nur zwei Wochen im Sommer geschlossen sind. Ganz aktuell haben wir im vergangenen Jahr ein Projekt mit Unternehmen gestartet, bei dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Kinder an Fenstertagen mit ins Büro nehmen können und diese dann vom Hilfswerk betreut werden. All das sind Beispiele, die rasch und unkompliziert umgesetzt werden können, wenn die Bereitschaft und der Wille dafür da sind.“
Aber auch im eigenen Unternehmen tue man viel, um Frauen in dieser Hinsicht zu unterstützen:
„Wir haben derzeit bei einem Mitarbeiterstab von 544 Personen einen Frauenanteil von 91 Prozent, das sind 497 Mitarbeiterinnen. Wenn wir hier nicht flexible Arbeitszeitmodelle anbieten würden, wäre der Anteil um einiges geringer. Das macht mich auch stolz, weil wir damit in Kärnten einer der wichtigsten Arbeitgeber für Frauen sind.“
Neben den frauen- und familienfreundlichen Arbeitszeiten bietet das Hilfswerk für seine Mitarbeiter/innen auch eine Vielzahl von kostenlosen Fortbildungsmöglichkeiten, Wiedereinstiegshilfen und Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.
„Selbstverständlich verdienen Frauen bei uns auch gleich viel wie Männer in der jeweiligen Position. Ich würde mir wünschen, dass das Hilfswerk bei all diesen Dingen nicht nur Vorreiter, sondern auch Vorbild für viele andere Unternehmen ist“, so Präsidentin Elisabeth Scheucher-Pichler abschließend.
Kinderbetreuungsmöglichkeiten durch das Hilfswerk Kärnten
Nähere Informationen dazu:www.hilfswerk-ktn.at
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv