Presseaussendung von: SPÖ-Frauen Kärnten
Blatnik: Dank an KämpferInnern für Frauenrechte. Vieles wurde erreicht, vieles muss noch erkämpft werden. Kürzung der Mindestsicherung träfe vor allem Frauen und Kinder.
„Seit über hundert Jahren haben sich Frauen und auch Männer für Frauenrechte eingesetzt. Diesen KämpferInnen gebührt unser Dank und wir können auch stolz darauf sein, was bisher erreicht wurde“, stellt die Landesvorsitzende der SPÖ Frauen, BRin Ana Blatnik, anlässlich des heutigen internationalen Weltfrauentages am 8. März fest.
Am Anfang stand der Kampf um das Frauenwahlrecht oder um bessere Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen, die schließlich auch erreicht worden sind. In jüngerer Vergangenheit waren die Familienrechtsreform, das Gleichbehandlungsgesetz oder Einkommenstransparenz wichtige Errungenschaften.
Frauenrechte sind Menschenrechte
Mit Maßnahmen wie der verpflichtenden Einkommenstransparenz kann dem Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen entgegengewirkt werden, die Einführung eines Papa-Monats ist ein erster Schritt, um die unbezahlte (Familien-)Arbeit zwischen Frauen und Männern gerechter aufzuteilen. Daher wäre dessen Einführung auch außerhalb des öffentlichen Dienstes anzustreben, so Blatnik, die sich auch eine verpflichtende Frauenquote für Frauen in Führungspositionen vorstellen kann.
„So erfreulich auch die großen Fortschritte im Kampf um Frauenrechte sind, es gibt noch viel zu tun bis wir in Österreich und in Europa die Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht haben, denn Frauenrechte sind Menschenrechte“, so Blatnik
Teilzeit ist weiblich
Nicht nur das Einkommen auch die Arbeitszeit von Frauen und Männern klafft auseinander. Während Männer mehrheitlich Überstunden leisten, sind immer mehr Frauen teilzeitbeschäftigt, leisten dafür zwei Drittel der unbezahlten Arbeit, z.B. bei der Kinderbetreuung, im Haushalt oder bei der Pflege von älteren Angehörigen. Ziel ist eine partnerschaftliche Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit. Etwa jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf. Solange ihre Kinder klein sind, ist Teilzeit für Frauen von Interesse. Schwierig ist es, dann wieder aus der Teilzeitfalle herauszukommen. Deshalb soll der Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit erleichtert werden. Die SPÖ-Frauen haben sich erfolgreich für das vor kurzem in Kraft getretene Informationsrecht für Teilzeitbeschäftigte eingesetzt. Teilzeitkräfte im Unternehmen müssen informiert werden, wenn eine Teilzeitstelle extern ausgeschrieben wird.
Arbeit neu bewerten und gerecht entlohnen
Den Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern liegt zum Teil auch zugrunde, dass Frauen, die in „typisch“ weiblichen Berufsfeldern tätig sind, schlechter entlohnt werden. So werden Sozial- und Dienstleistungsberufe werden schlechter bezahlt als technische Berufe.
Eine Neubewertung von Tätigkeiten im Dienstleistungs- und Sozialbereich muss dem Umstand Rechnung tragen, dass gerade in den Pflegeberufen die körperlichen und psychischen Anforderungen und auch die Verantwortung sehr hoch sind. Es müssen Kriterien geschaffen werden, die der Bezahlung zugrunde liegen, um so die verschiedenen Berufe vergleichen zu können. Eine gesellschaftspolitische Diskussion zur Neubewertung von Arbeit ist daher notwendig.
Kürzung Mindestsicherung trifft Frauen
„Das Flüchtlingsthema als Vorwand zu nehmen, um eine Neiddebatte über die Mindestsicherung vom Zaun zu brechen, mit dem Ziel, bei den Ärmsten der Armen zu sparen, lehne ich ab. Noch dazu, wo von einer Kürzung in erster Line Alleinerziehende, also meist Frauen und Kinder betroffen wären“, spricht sich Blatnik entschieden gegen Maßnahmen aus, die eine Kürzung der Mindestsicherung oder eine Deckelung für Familien vorsehen. Sie erinnert in diesen Zusammenhang an die Tatsache, dass nur 62 Personen so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – 3,75 Milliarden Menschen.
Foto: KK