Presseaussendung von: Grüne Kärnten
„Keine Zweiklassengesellschaft im Gynäkologie-Bereich schaffen“
Klagenfurt (7.8.2016) – „Wir fordern, dass das Gynäkologische Ambulatorium der Gebietskrankenkasse (GKK) in Klagenfurt nicht geschlossen wird. Eine Diabetes-Ambulanz ist sicher eine sinnvolle neue Einrichtung , aber diese Neuerung darf nicht auf Kosten der Frauengesundheit gehen. Weiters fordern wir, dass die Teenie-Ambulanz bleibt. Es darf keine Zweiklassenmedizin für Frauen geben – und es ist unverständlich, dass sofort bei der Frauengesundheit gespart wird, wo Kärnten ohnehin Schlusslicht ist“, sind sich die Klubobfrau im Landtag, Barbara Lesjak und die Grüne Gemeinderätin und Vorsitzende des Frauenausschusses in Klagenfurt, Andrea Wulz, einig.
Zur Unterstützung dieser Forderungen startet morgen, 8. 3.2016, 10.30 Uhr auf dem Neuen Platz eine Unterschriftenaktion. „Wir haben vor einigen Tagen eine Online-Petition gestartet, die mittlerweile von rund 170 UnterzeichnerInnen unterstützt wurde. Zahlreiche Frauen haben uns auch angerufen, wo sie auf Papier unterschreiben können. Das allein zeigt schon, wie sehr das Thema bewegt“, schildert Wulz. „Uns liegt eine Zusage von Direktor Dr. Johann Lindtner aus dem Jahr 2016 vor, die Gyn-Ambulanz um eine dritte Gynäkologinnenstelle aufzustocken. Ich fordere die Einhaltung dieser Zusage.“ Wulz unterstreicht die Wichtigkeit der Teenie-Ambulanz als Anlaufstelle für 14- bis 18jährige Mädchen mit Beratung zu Verhütung und sexuell übertragbaren Krankheiten: „Es leuchtet ein, dass die Mädchen darüber lieber von Frau zu Frau sprechen.“
Barbara Lesjak erinnert: „Der flächendeckende Zugang für die Kärntnerinnen zu Kassen-Gynäkologinnen war eine parteiübergreifende Forderung. Es gibt die Möglichkeit, Frauen in diesem Bereich vorzureihen. So schnell wie möglich soll es in allen Kärntner Bezirken zumindest eine Kassen-Frauenärztin geben. Die Gynäkologie ist ein besonders sensibler Bereich – viele Frauen gehen aus einer Vielzahl von Gründen, vom „jugendlichen Genieren“ bis hin zu Missbrauchserfahrungen, lieber zu einer Frauenärztin als zu einem Arzt. Diese Tatsache zeigt sich auch dadurch, dass die beiden niedergelassenen Gynäkologinnen mit Kassenvertrag in Klagenfurt regelrecht überrannt werden. Durch die Schließung der Gyn-Ambulanz verschlechtert sich die Situation gerade für einkommensschwächere Frauen, die sich teure Wahlärztinnen-Gebühren nicht leisten können.“
Lesjak will diesbezüglich sowohl einen Antrag im Landtag als auch eine schriftliche Anfrage an Gesundheits-Landesrätin Beate Prettner einbringen. Ab sofort liegen Unterschriftenlisten in den Grünen Büros auf. Online unterschreiben kann man hier:https://secure.avaaz.org/de/petition/Kaerntner_Gebietskrankenkasse_Kein_Sparen_auf_Kosten_der_Frauengesundheit/share/?new
Foto: Screenshot Facebook Grüne Kärnten