Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Laut Plausibilisierungsgutachten war der Preis für den Seen-Deal um mehr als die Hälfte zu hoch. Nächste öffentliche Sitzung am 15. April 2015
Klagenfurt. (03.03.2015) - Der Seen-U-Ausschuss hat die Ladung weiterer ZeugInnen in der Causa des dubiosen Seen-Deals einstimmig beschlossen. Dem Ausschuss liegen nämlich nunmehr Plausibilisierungsgutachten vor, welche die ursprünglich im Auftrag des Landes bzw. der SIG erstellten Gutachten bewerten. Das Ergebnis ist bemerkenswert: Der Verkehrswert der Seegrundstücke betrug demnach nicht einmal die Hälfte dessen, was die damaligen Gutachter ermittelten und was letztlich das Land auch bezahlte. Während die damaligen Gutachter einen Gesamtverkehrswert der drei Liegenschaften von rund 43 Millionen Euro ermittelten, kommt das neue Gutachten auf einen Wert von nur 20 Millionen Euro“, berichtet Ausschuss-Vorsitzende, Klubobfrau Barbara Lesjak. Lesjak will die im Vorjahr bereits geladenen Sachverständigen Dr. Enrik Mandl, Dr. Herbert Matschek und Dr. Margret Funk mit dem Ergebnis der Plausibilisierungsgutachten in der beschlossenen nächsten öffentlichen Sitzung des Ausschusses am 15. April konfrontieren.
Im Hinblick auf den offenbar viel zu hohen Kaufpreis, den das Land für die Seegrundstücke bezahlte, stellt sich die Frage, wer davon – auf Kosten der SteuerzahlerInnen – profitierte. Neben den fürstlich entlohnten GutachterInnen, RechtsberaterInnen und der Maklerin Aucon Immobilien AG, die mehr als gesetzlich vorgesehen an Provision kassierte, rückt dabei abermals die Rolle von Landesrätin Kaufmann-Bruckberger in den Fokus. Diese hatte ja im Rahmen ihrer Einvernahme vor dem Bezirksgericht St. Pölten letzte Woche zum wiederholten Mal ausgesagt, dass sie sich weder an die Höhe des erhaltenen Honorars erinnern könne noch von wem sie es erhalten habe. Auch ihre Aufgabe im Zusammenhang mit den Seenkäufen konnte sie nicht aufklären; Maklerin sei sie nicht gewesen. „Was war dann die Aufgabe von Landesrätin Kaufmann-Bruckberger? Für mich steht der Verdacht im Raum, dass es im Zusammenhang mit den Seen-Ankäufen Kick-back-Zahlungen gab,“ so Lesjak.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv