Presseaussendung von: MOKI Kärnten
Hospiz macht Schule: Ausstellung „Seelen Bilder“ der Neuen Mittelschule Feldkirchen ist noch bis Ende März zu sehen – Projekt kann in ganz Kärnten fort geführt werden, interessierte Klassen können sich melden!
Im Rahmen des Projektes „Hospiz macht Schule“ stellen Schülerinnen und Schüler der NMS 1 Feldkirchen rund 33 selbst gestaltete Werke in der Raiffeisenbank Feldkirchen aus. Mit Exponaten wie „Seelenvogel“ oder „Trauriges Mädchen“ setzen sich die Jugendlichen mit Tod, Abschied, Trauer und dem Leben danach auseinander. Die ausgebildeten Moderatorinnen Sabine Frank und Barbara Pagitz begleiteten die 22 Mädchen und Jungen der 3C mehrere Monate.
Unter dem Titel „Seelen Bilder“ werden im Rahmen von „Hospiz macht Schule“ erstmalig in Kärnten Ausstellungsstücke von Jugendlichen und deren Umgang mit der sensiblen Thematik der Vergänglichkeit und der einhergehenden Gefühlswelt gezeigt. In sechs Projektstunden verteilt auf mehrere Monate behandelten die Schüler „Herzenswünsche“ und Fragen über Geburt, Tod und die zugehörigen Rituale. „Als ehrenamtliche Hospizbegleitung ist es meine/unsere Vision, gemeinsam mit den Schülern an Schulen dieses Tabuthema aufzugreifen. Es ist eine Möglichkeit, eine wertschätzende Haltung dem eigenen Leben und dem Leben anderer gegenüber zu vermitteln“, sagt Barbara Pagitz, Mentorin und begleitende Moderatorin im kreativen Prozess. Ermöglicht wurde das Projekt aufgrund der Initiative von Doris Scheiring, Hospizbewegung Diakonie, in Zusammenarbeit mit Sabine Grünberger vom Förderverein Kinderhospiz Sonnenmond.
Was wünsche ich mir, wenn ich traurig bin
Von Dezember 2014 bis März 2015 begleiteten die Moderatorinnen Sabine Frank und Barbara Pagitz die Jugendlichen bei der Annäherung und Umsetzung ihrer Gefühlszustände. Exponate wie Seelenvogel, Trauer, Traurigkeit, Trauriges Mädchen, Drawn oder Tod geben den Vorstellungen der Schüler ein greifbares Gesicht. Umrahmt von Lebensblumen und Kollagen zur Welt des Inneren, wenn sie von Traurigkeit erfasst wird. „Es ist faszinierend zu erleben, wie sich die Jugendlichen auf dieses doch eher schwere Thema eingelassen haben. Es wurde viel gelacht, Gemeinschaft erlebt“, beschreibt Pagitz ihre Eindrücke. „Die Bilder lassen uns tief in die Herzen der Jugendlichen blicken“, ergänzt Sabine Frank. Knapp 70 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit benötigte die Vor- und Nachbereitungszeit mitsamt der Durchführung dieses Pionierprojektes. „Wir freuen uns sehr, die Jugendlichen und das Projekt unterstützen zu können und damit dem oftmals mit Angst behafteten Thema einen Raum zu geben“, sagt Erich Dramberger, Privatkundenbetreuer der Raiffeisenkasse Feldkirchen. Fabian Moser und Fabian Ebner, Schüler der Klasse 3C, sagen über das Projekt: „Wir haben Dinge in die Bilder eingebaut, die wir gerne haben, zum Beispiel Musik, die wir hören, wenn wir traurig sind. Wir haben auch gelernt, aktiv auf Klassenkameraden zuzugehen, denn es ihnen gerade nicht so gut geht.“
Aufruf: Schulen bitte melden
Die Werke der Schüler sind noch einschließlich 31. März 2015 in der Raiffeisenkasse Feldkirchen während der regulären Öffnungszeiten zu bewundern. Mit der Ausstellung soll Aufmerksamkeit für das sensible Thema geschaffen werden. Schulen, die Interesse an dem Projekt haben, können sich bei der Hospizbewegung Kärnten jederzeit melden! In ganz Kärnten gibt es mittlerweile geschulte Moderatorinnen, die „Hospiz macht Schule“ professionell begleiten.
Hospizbewegung Kärnten und Kinderhospiz Sonnenmond als Initiatoren
Der Förderverein Kinderhospiz Sonnenmond ist gemeinsam mit der Hospizbewegung Kärnten Initiator des Projektes „Hospiz macht Schule“. „Durch dieses Projekt sollen Schüler aller Altersgruppen lernen, den Tod als Teil des Lebens zu verstehen und anzunehmen. Sie bekommen eine angstfreiere, positivere Einstellung zum Tod. Außerdem lernen sie die Möglichkeit kennen, mit den auftretenden Problemen besser umzugehen“, sagt Projektleiterin Sabine Grünberger. Im Rahmen von „Hospiz macht Schule“ werden speziell ausgebildete Mitarbeiter ehrenamtlich an die Schulen entsandt, um in Projekten für Themen wie Leben, Alter, Sterben, Tod und Trauer zu sensibilisieren. Zugunsten des Kinderhospiz Sonnenmond wurde auch ein Kindergeschichtenbuch aufgelegt, das direkt bei Sabine Grünberger (s.gruenberger@ktn.moki.at) oder in der Buchhandlung Heyn erhältlich ist
Foto: Wolfgang Hoi/KK