Presseaussendung von: LR Benger
Ständig steigende Kosten durch gegenwärtige Maßnahmen im Görtschitztal. Verdoppelung des Landes-Fonds nötig, Neustart nur möglich, wenn auch Finanzen dafür gesichert sind.
Klagenfurt, 3. März 2015; „Es ist wichtig, an der Zukunft des Görtschitztales sowie am Image der gesamten Kärntner Lebensmittelproduktion zu arbeiten. Die Landwirtschaft ist noch nicht über dem Berg und auch die finanziellen Mittel sind noch nicht gesichert. Ein Neustart ist nur möglich, wenn wir die Finanzen klären und sichern“, sagt heute Agrarlandesrat Christian Benger.
Schon alleine die Kosten für derzeit laufenden Maßnahmen wie Proben (in Baum-Nadeln, Boden, Abgasen, Abfall…), Futter-, Milch- und Fleischanalysen, Luft-, Blut- und Lebensmitteluntersuchungen, Futtermittelaustausch, Milchentsorgung sowie Milchgeld steigen täglich. „Wir stoßen mit den laufenden Maßnahmen schon an die Grenzen des mit 2,8 Mio. Euro dotierten Fonds in der Landesregierung. Von einem Neustart bzw. der Zukunft können wir mit der derzeitigen Mittelausstattung gar nicht reden“, weist Benger hin.
Weil der Lebensmittelhandel im Sinne der Konsumenten nun strengere Maßstäbe anlegt, gehen Experten davon aus, dass 2/3 der Rinder im Görtschitztal diesen Vorgaben des Lebensmittelhandels derzeit nicht entsprechen. „Hier geht es um Existenzen, die bäuerliche Familien leben von der Rindervermarktung. Wir rechnen mit rund 3 Mio. Euro zusätzlichen Kosten“, so Benger und weiter: „Dazu gibt es keine Alternative!“ Die entsprechenden Gespräche sind im Koalitions-Ausschuss und in der Koalitionsklausur diese Woche zu führen.
Es müssen mehr Schlachtköper als angenommen entsorgt werden. Die Entsorgungskosten sind ebenso zu tragen, wie der Ausgleich für die Landwirte. Auch die Masttiere werden nicht mehr gekauft. Dieser Verdienstendgang sei ebenso auszugleichen, wie auch etwaige Entsorgungskosten zu tragen. „Die Bauern sind unschuldig zum Handkuss gekommen, daher müssen wir den Schaden abdecken“, sagt Benger.
Es könne nicht laufend von PR-Maßnahmen für einen Neustart gesprochen werden, wenn die Mittel für die grundlegenden Hilfsmaßnahmen nicht einmal gesichert werden.
Die Kosten dafür könnten keinesfalls aus dem Landwirtschaftsreferat alleine getragen werden. „Weil sie zum Einen nicht vorhanden sind und zum Anderen würde das bedeuten, dass die Bauern aus ihrem Budget ihren Schaden selbst berappen. Die Lebensmittelproduktion wirkt in alle Bereiche, daher müssen wir aus verschiedenen Referaten die Mittel aufbringen“, hält Benger fest.
Aus dem Fonds wurden bis dato 1,3 Mio. Euro ausbezahlt, weitere fixe Kosten für die laufenden Maßnahmen sind bereits mit 890.000 Euro festgeschrieben. Aktuell werde auf Grund wieder gestiegener HCB-Werte, weil die Kühe wegen Abkalbungen und der Futtermittelumstellung in Stress geraten, von fünf Milchbetrieben die Milch entsorgt und das Milchgeld vom Land bezahlt.
Die Entsorgung von insgesamt 10.000 Tonnen Futtermittel läuft noch.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv