Presseaussendung von:Naturfreunde Kärnten
In Kärnten erbringen sechs alpine Vereine seit über 100 Jahren für die Allgemeinheit unverzichtbare Leistungen durch ihre Initiativen für die Jugend, die alpine Sicherheit, die Umwelt und auch für die alpine Infrastruktur an Hütten und Wegen, um nur einige Bereiche zu nennen.
Sehr lange arbeitete dabei jeder Verein für sich. Vor nunmehr fünf Jahren haben sie eine Arbeitsgemeinschaft gegründet und Zusammenarbeit sowie Erfahrungsaustausch auf allen relevanten Ebenen vereinbart. Dies natürlich bei absoluter Wahrung der gewachsenen Eigenständigkeit.
Die kürzlich stattgefundene Jahrestagung bot Gelegenheit zu einer erfreulichen ersten Zwischenbilanz dieses österreichweit auf Länderebene einzigartigen Modells des Miteinander:
· So wurden in die Erhaltung und Erneuerung der alpinen Infrastruktur, also der 60 Schutzhütten und 4400 km an alpinen Wegen Kärntens, in Summe über 11 Millionen € investiert und darüber hinaus rund 17 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. Eine nicht hoch genug einzuschätzende Leistung zum Wohl der Allgemeinheit und des Tourismus, eine Leistung, die inzwischen auch von der Öffentlichen Hand zunehmend wertgeschätzt und mitgetragen wird – wohl auch dank unseres gemeinsamen Auftretens.
· Ein erfreulicher Erfahrungsaustausch entwickelte sich auch in Bereichen wie der Jugendarbeit und dem Sportklettern.
· Besonders wichtig war und ist das Erarbeiten gemeinsamer Standpunkte in Umweltfragen: Konkret bestehen die alpinen Vereine auf der Einhaltung der Alpenkonvention, einem völkerrechtlich verbindlichen Abkommen aller sieben Alpenstaaten. Sie ist gleichzeitig österreichisches Bundesgesetz und untersagt ausdrücklich Verschlechterungen des Status bestehender Schutzgebiete, wie etwa der Kleinfragant.
Die vier Kärntner Vereine der ARGE gehen daher davon aus, dass die Landespolitik das bestehende Recht in ihre Entscheidung einfließen lassen wird. Sie unterstützen und begrüßen in diesem Sinn die Verwirklichung des geplanten Hotelkomplexes in der Form, wie er eingereicht und von den Projektwerbern offensichtlich als wirtschaftlich eingeschätzt wurde, nämlich o h n e Talabfahrt durch das Schutzgebiet. So ist das Vorhaben genehmigt und kann jederzeit verwirklicht werden. Die Forderung nach einer Talabfahrt wurde erst im Nachhinein erhoben und inzwischen für unabdingbar erklärt.
· Dass die Arbeit der alpinen Vereine von einer breiten Öffentlichkeit in hohem Maß positiv bewertet wird, mag aus der Entwicklung der Mitgliederzahlen sichtbar werden: Allein in den fünf Jahren der aktiven Zusammenarbeit ist die Zahl der Mitglieder der vier Kärntner Vereine von 36000 auf 45000 gewachsen.
Dr. Herwig Gräbner