Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Grüne appellieren an die Innenministerin und an den Landeshauptmann
Die geplante Abschiebung der Familie Surhanov ist für Frank Frey ein unwürdiger und unmenschlicher Akt, der verhindert werden muss: „Ich weigere mich zu akzeptieren, dass in unserem Land die herzlosen Mühlen der Bürokratie mehr Gewicht haben als unsere Menschlichkeit.
Entscheidungen werden immer noch von Menschen getroffen und wir als Politiker haben eine Verantwortung für die moralischen Grundwerte unserer Gesellschaft. Tschetschenien als sicheres Land zu bezeichnen ist in meinen Augen eine Verhöhnung aller Menschen die von dort flüchten müssen. Eine Familie mit drei Kindern, die sogar hier geboren sind, nach acht Jahren einfach in ein Flugzeug zu setzen, um sie wo auch immer gleichsam auszusetzen, ist ein Akt der Unmenschlichkeit.
Ich habe bereits gestern mit unserer Menschenrechts- und Integrationssprecherin im Nationalrat, Alev Korun, Kontakt aufgenommen und um Unterstützung für Familie Surhanov gebeten. Sie hat sich direkt an die Innenministerin gewandt. Ich appelliere an Landeshauptmann Dörfler: Herr Dörfler, nehmen Sie Ihre moralische Verantwortung als Landeshauptmann wahr und geben Sie dieser Familie und ihren drei Kindern die Chance auf eine Zukunft in Freiheit und Selbstverantwortung in unserem schönen Land.“
UNTENSTEHEND: Brief von Mag.a Alev Korun an Bundesministerin Mikl-Leitner
Sehr geehrte Frau Bundesministerin,
Durch die Medien habe ich von der geplanten Abschiebung der tschetschenischen Familie Surhanov erfahren. Diese Familie lebt seit 8 Jahren (!) in Österreich und hat drei minderjährige Kinder. Als ehemaliger Kämpfer gegen Russland würde der Familienvater - wie in vielen ähnlichen Fällen - höchstwahrscheinlich sofort nach der Landung in Tschetschenien festgenommen werden und hätte nicht nur Haft, sondern auch Folter und unmenschliche Behandlung und sogar seine Ermordung zu befürchten.
Aufgrund des Refoulement-Verbots dürfen Menschen, denen bei ihrer Überstellung unmenschliche Behandlung oder Falter droht, nicht abgeschoben werden. Mehrere Fälle, bei denen ehemalige Asylwerber nach ihrer Rückschiebung zum "Verschwinden gebracht" wurden oder ihre Leichen später auftauchten, zeigen die große Gefahr, denen ehemalige Asylwerber in Tschetschenien weiterhin ausgesetzt sind.
Aus diesen Gründen bitte ich Sie, sich für einen humanitären Aufenthaltstitel für die seit 8 Jahren hier lebende Familie einzusetzen statt die Familie in eine lebensgefährliche Situation abzuschieben.
Mit freundlichen Grüßen
Alev Korun
Mag.a Alev Korun | Abgeordnete zum Nationalrat
Menschenrechts- und Integrationssprecherin
Vorsitzende des parlamentarischen Menschenrechtsausschusses
Die Grünen | www.gruene.at
Foto: Grüne Kärnten