Die ÖBB und das Land Kärnten setzen seit Jahren Maßnahmen zur Lärmreduktion an der stark frequentierten Bahnstrecke entlang des Wörthersees. Nun liegt der fünfte Messbericht der 2020 errichteten Messstelle in Velden vor, mit erfreulichem Ergebnis: Der Geräuschpegel einzelner Güterzüge ist seit 2020 im Schnitt um 2,7 Dezibel gesunken, der nächtliche Beurteilungspegel sogar um 3 Dezibel. Gleichzeitig ist der Anteil leiser Güterwaggons auf 94 Prozent gestiegen.
Die Messungen werden vom Ziviltechnikerbüro Dr. Christian Kirisits und Experten der ÖBB wissenschaftlich begleitet. Sie erfassen neben dem Geräuschpegel auch Geschwindigkeit, Fahrzeugtyp und Durchfahrtsdauer. „Die Daten zeigen klar, dass durch leiseres Wagenmaterial und Schallschutzmaßnahmen eine nachhaltige Entlastung für die Anrainer erzielt wurde“, erklärt ÖBB-Infrastruktur-Geschäftsbereichsleiter Franz Hammerschmid.
Ein Beispiel: In 30 Meter Entfernung zur Strecke liegt der durchschnittliche Nachtpegel 2024 bei 45 Dezibel, 2020 waren es noch 48 Dezibel. In höher gelegenen Stockwerken sank der Nachtwert von 54 auf 51 Dezibel.
Mit Einführung der EU-Verordnung TSI Noise dürfen seit Ende 2024 nur noch leise Güterzüge auf den Hauptstrecken der EU verkehren. Diese Umstellung senkt den Lärm einzelner Züge um rund 10 Dezibel, das entspricht etwa einer Halbierung des wahrgenommenen Lärms.
Neben technischer Modernisierung setzt man auch auf umfassende Schallschutzmaßnahmen. „Gerade Strecken mit hohem Güterverkehrsanteil profitieren stark. Selbst bei künftigem Verkehrsanstieg wird der Lärm deutlich unter dem Niveau von 2010 bleiben“, so Hammerschmid.
Weitere Informationen zu den laufenden Messungen sind unter infrastruktur.oebb.at/woerthersee abrufbar.
Foto: ÖBB/Dinhobl