In den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen arbeiten über 270 Pädagoginnen und betreuen über das Jahr rund 2.000 Kinder im Alter von ein bis zehn Jahren.
Vor zwei Jahren begann man in der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee mit der Entwicklung eines neuen KITA-Konzepts. Seit etwa einem Jahr wird es nun bereits umgesetzt, was der ideale Zeitpunkt ist, um eine erste Bilanz zu ziehen. Ein eigenes Konzept für die Kindergärten befindet sich derzeit in der Ausarbeitung. Kärntenweit ist die Verschriftlichung eines solchen Detail-Konzeptes einzigartig.
In den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen arbeiten über 270 Pädagoginnen und betreuen über das Jahr rund 2.000 Kinder im Alter von ein bis zehn Jahren. Alle Standorte haben unterschiedliche Schwerpunkte und Projekte. „In den letzten Jahren hat vor allem das Interesse für Präventionsprojekte zugenommen. Der ´Lebensraum Kindergarten´ hat neben der klassischen Betreuung noch etliche weitere wichtige Aufgaben und tägliche Herausforderungen, die in den letzten Jahren gestiegen sind“, weiß der zuständige Referent Stadtrat Mag. Franz Petritz.
Um mit den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen bestmöglich umzugehen, hat die Abteilung Bildung (Dienstelle Kindergärten und Horte) ein eigenes KITA-Konzept erarbeitet.
„Der Kinderschutz ist für ein wesentlicher Punkt und wurde im KITA-Konzept integriert“, erklären Mag. Andrea Wakonig (Leiterin der Dienstelle Kindergärten und Horte) und Silvia Tauschitz-Sickl, BEd, MSc (Leiterin des Kindergarten Fischl). Die Verschriftlichung dieses Konzeptes ist kärntenweit einzigartig.
Das Konzept wird in allen städtische KITAS verpflichtend umgesetzt und hat sich im letzten Jahr mehr als bewährt. Es dient der Qualitätssicherung und -steigerung. Ein eigenes Konzept für die Kindergärten ist derzeit in Ausarbeitung.
Die vielen Veränderungen innerhalb unserer Gesellschaft in den letzten Jahren waren Anlass für die Erstellung neuer Konzepte. Bestandteil dieser sind auch die vielen Präventionsangebote, die gemeinsam mit der Präventionsstelle der Abteilung Gesundheit, Jugend und Familie in den Kindergärten durchgeführt werden. Der Fokus liegt natürlich auf den Kindern, ein wichtiger Teil widmet sich aber auch den Pädagoginnen und Eltern. Die Herausforderungen für die Pädagogen sind in den letzten Jahren gestiegen, daher ist ein gesunder Umgang mit den eigenen Ressourcen, der eigenen mentalen Gesundheit entscheidend.
Zu den Präventionsprojekten gehören neben der klassischen gesunden Jause und die tägliche Bewegungseinheit auch Inputs zum sozialen Miteinander, Mobbing-Prävention, Informationen über neue Medien etc.
„Wir sehen diese Angebote als Chance. Denn je früher Kinder ein Gesundheitsbewusstsein, sowohl für die körperliche als auch für die psychische, entwickeln, desto gefestigter sind sie später im Erwachsenenalter“, weiß Dr. Jutta Hafner-Sorger von der Präventionsstelle.
Neben den genannten Angeboten sind auch die Gütesiegel „Gesunde Küche“ und „Gesunder Kindergarten“ Teil der Arbeit. Sechs städtische Betriebe tragen bereits das Gütesiegel „Gesunder Kindergarten“, weitere vier private Einrichtungen ebenfalls. Mit dem Gütesiegel „Gesunde Küche“ wurden alle städtischen Betreuungseinrichtungen ausgezeichnet. Dabei werden gemeinsam ausgewogene Menüpläne erarbeitet und der Fokus auf regionale und saisonale Produkte gelegt. Dass in den Einrichtungen selbst gekocht wird, ist ein Alleinstellungsmerkmal, sehr oft wird dieser Bereich in Betreuungseinrichtungen ausgelagert. Mit einer eigenen Küche kann auch einfacher auf mögliche Unverträglichkeiten Rücksicht genommen werden.
In Klagenfurt gibt es an 17 Standorten 10 Kindergärten (sechs davon mit KITA-Gruppen, sieben davon mit Inklusionsgruppen), drei Kindergärten und Horte (Doppelbetriebe) und vier Horte. 10 Betriebe verfügen über eigene Küchen, sieben Betriebe erhalten das Essen von den eigenen Küchen.
Im Sommer haben zwei städtische Kindergärten geöffnet, die Nachfrage ist groß.
Foto: SK/Glinik