Klagenfurt steht am Donnerstag, dem 5. Juni, im Zeichen des Gedenkens. Die Veranstaltung „Zukunft braucht Erinnerung“ nimmt das 80. Jahr der Befreiung vom Nationalsozialismus zum Anlass, um den Wert von Erinnerungskultur für eine demokratische Gesellschaft zu betonen. Beginn ist um 18 Uhr am Domplatz, der Eintritt ist frei.
Der Abend startet mit einer künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum. Das Künstlerduo zweintopf und Jani Oswald präsentieren gemeinsam mit Lara Vouk eine Performance, die sich direkt mit dem Ort Domplatz auseinandersetzt. Danach geht es in Begleitung von Musik weiter zum kärnten.museum, wo der zweite Teil des Programms stattfindet.
Im kärnten.museum spricht der Psychologe und emeritierte Professor Klaus Ottomeyer ein Impulsreferat. Ottomeyer gilt als engagierter Erinnerungsarbeiter, der sich seit vielen Jahren mit den psychologischen Folgen des Nationalsozialismus und dem gesellschaftlichen Umgang mit der Vergangenheit beschäftigt.
Anschließend diskutieren auf dem Podium die Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Elena Messner, der Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger und der Historiker Florian Schwanninger vom Gedenkort Schloss Hartheim. Moderiert wird die Diskussion von Eva Hartmann.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine offene, vielstimmige Erinnerungskultur aussehen kann. Dabei geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um ihre Bedeutung für das Heute. Denn Erinnerung soll nicht erstarren, sondern zum Handeln motivieren, gegen Ausgrenzung, für Gerechtigkeit und demokratische Werte.
Ergänzt wird das Programm durch künstlerische Beiträge von Catrin Bolt, Friedemann Derschmidt und Alaa Alkurdi, deren Arbeiten zur Geschichte des Domplatzes aktuell in der Sonderausstellung „Hinschaun! Poglejmo! Kärnten und der Nationalsozialismus“ im kärnten.museum zu sehen sind.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung und wird in Kooperation mit der Domplatz-Initiative „Kärnten/Koroška gemeinsam erinnern“ durchgeführt. Sie lädt dazu ein, gemeinsam über Geschichte nachzudenken und Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen.
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