Gestern Abend fand in der Alpen-Adria-Galerie die Vernissage zu Karl Bauers „Farben. Form. Ernte.“ statt. Kulturreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz zeigte sich begeistert von den Werken des Künstlers. Karl Bauer, geboren 1905 in Graz und gestorben 1993 in Klagenfurt, wählte Motive, die tief in der Kärntner Landschaft, im Menschlichen und im Spirituellen verwurzelt sind. Oft wird er als „Lyriker der modernen Malerei“ bezeichnet. Für ihn war Malerei ein stiller Akt der Hingabe, ein tastender Weg zur Essenz des Lebens.
„Karl Bauer hat mit seiner Kunst nicht nur Landschaften, sondern Seelenräume geschaffen. Die Retrospektive in der Alpen-Adria-Galerie lässt sein Werk lebendig werden und ist ein bedeutender Beitrag zur Erinnerung an einen prägenden Vertreter der Kärntner Kunst“, so Kulturreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz.
Nicht das Abbild hat den Kärntner Künstler bewegt, sondern die Komposition und Farben waren seine Sprache. „In der Kunst sollen Seelenzustände sichtbar werden“, sagte Karl Bauer. Sein künstlerisches Schaffen umfasst malerisch-lyrische Landschaften in Öl, figürliche Kompositionen in statischer oder bewegter Gruppierung und Akte im Raum. Dabei war für ihn die Farbe wichtiger als die Form. Karl Bauer erarbeitete auch Entwürfe für monumentale Wandgestaltungen, Glasfenster und Mosaike, insbesondere für Kirchen in Kärnten. Eines seiner Mosaike war in der Kapelle des alten Hauptgebäudes der psychiatrischen Anstalt zu finden, wurde jedoch während des Abrisses so stark beschädigt, dass nicht klar war, ob es aufgrund der hohen Kosten zu retten ist. Dank des unermüdlichen Einsatzes mehrerer Beteiligter unter Dr. Herwig Oberlerchner, ehemaliger Primarius der Psychiatrie, wurde das Werk schließlich wiederhergestellt. Seine Bilder klingen nach, voll stiller Melancholie und zeitloser Tiefe. Für Karl Bauer war Malerei mehr als ein Handwerk: Sie war ein poetischer Versuch das Unsichtbare zu berühren und dem Leben Gestalt zu geben.
Die Ausstellung kann bis 7. September besucht werden. Die Alpen-Adria-Galerie Klagenfurt hat täglich (auch feiertags) außer Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet und befindet sich am Theaterplatz 3.
Es werden außerdem Ausstellungsführungen nach allen Matinéen durch den Sohn des Künstlers Mag. Herbert Bauer jeweils um 11 Uhr und am 7. September 2025 um 11 und 15 Uhr angeboten.
Foto: Büro Petritz