Die Biene als Symbol für den Naturschutz: „Die Goldene Apis“ ist eine Initiative der Privatstiftung Kärntner Sparkasse zum Natur- und Artenschutz. Wissenschafter sind der Ansicht, dass es ohne Bienen bald kein Leben gibt, weil keine Bestäubung von Blumen und Bäumen stattfindet. Keine Vermehrung von Pflanzen bedeutet wiederum, dass es keine Lebensgrundlage für die Menschen mehr gibt.
Daher gilt es, unseren Lebensraum durch Naturschutz und Artenvielfalt zu bewahren und das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu stärken. Schließlich ist bereits die Hälfte (!) aller Tier- und Pflanzenarten in Kärnten vom Aussterben bedroht. Das ist nicht nur ein Alarmzeichen, sondern eine akute Bedrohung. Jeder von uns kann etwas dazu beitragen, im Kleinen und in größeren Initiativen, welche „Die Goldene Apis“ vor den Vorhang holt. Durch nachhaltige und umweltbewusste Projekte sollen neue Wege und Lösungsansätze zur Erhaltung der Artenvielfalt unterstützt werden.
90 Einreichungen
Bei der Premiere des Biodiversitäts-Wettbewerbes der Privatstiftung Kärntner Sparkasse reichten unglaubliche 90 Initiativen aus Kärnten ihre Projekte ein. In drei Kategorien wurden die Gewinner durch eine kompetente Fach-Jury ermittelt.
Die bestplatzierten Projekte und nähere Infos: www.kspk-welt.at/apis
Verein INIZIA
Apis-Gewinner in der Kategorie Vereine, Bildungseinrichtungen und Kooperationsprojekte ist der Verein INIZIA mit dem Projekt „Senal – Smart Environment / Natura 2000 Living Lab“, in dem Biodiversitätsmonitoring, Bildungsarbeit, Citizen Science und Hochtechnologie verbunden werden. Der Lakeside Park ist einer der Projektträger, als Koordinatoren zeichnen Peter und Rolf Holub verantwortlich.
Zudem werden Prototypen von neuem, technischen Equipment entwickelt.
Für Kinder, Jugendliche und Familien gibt es Kursangebote, um die Menschen aktiv in die Naturbeobachtung und Datenerhebung einzubinden. Dadurch soll die Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit gestärkt und die Stadt Klagenfurt auf dem Weg zu einer „Smart City“ unterstützt werden. Konkrete Ergebnisse liefert das Projekt schon jetzt. So wurden unzählige Tier- und Amphibienarten zum Teil ganz neu nachgewiesen, wie die Entdeckung der für Österreich neuen Fledermausart „Steppen-Bartfledermaus“ und zahlreicher stark gefährdeter Fledermausarten. Diese schützenswerten Lebewesen benötigen gezielte Maßnahmen durch Umgestaltung von artenarmen Fettwiesen zu artenreichen Magerwiesen. Das fördert auch gezielt den Erhalt einer Vielzahl seltener Amphibienarten (Springfrosch, Grasfrosch, Gras-, Moor- und Seefrosch, Teichmolch, u.v.m.), Schmetterlingen und nachgewiesenen Libellenarten durch geeignete Wasserflächen, wodurch ein geeigneter Lebensraum für Amphibien und Libellen geschaffen wird. Streng geschützte Säugetierarten (Europäischer Biber, Fischotter, etc.) konnten mehrfach nachgewiesen werden. Im Monitoring erfasst sind auch zahlreiche andere gefährdete Tierarten (Vögel, Muscheln, Heuschrecken und Spinnen, Fische, Krebse, etc.). Infos: www.senal.at
Stadt Villach #grenzenlosgrün
Apis-Gewinner in der Kategorie „Gemeinden und landwirtschaftliche Betriebe“ ist die Stadt Villach. Die Lebens- und Standortqualität in Villach soll erhalten und ausgebaut werden. Ursula Lackner beschreibt im Namen des Teams „Projekt Villach #grenzenlosgrün“ die Zielsetzungen bis zur konkreten Umsetzung. Vom Stadtentwicklungskonzept über Biodiversitätsrichtlinien bis zu einem „Grünbuch“ gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen zur Erhaltung des Naturschutzes. Leuchtturmprojekte sind der Naturpark Dobratsch, „Grüne Ecken“, die Agri-PV-Anlage Zauchen sowie der Verein „Naturerbe Villach“. Klimawandelanpassung und durchgängiges, vernetztes Grün in dicht verbauten und versiegelten Gebieten besitzt eine besonders hohe Relevanz. Deshalb soll vom Hauptbahnhof bis zum Stadtpark die „Grüne Achse“ errichtet werden, um nach dem „Schwammerlstadt-Prinzip“ die Pflanzung von Bäumen zu ermöglichen. Das Projekt „Villach #grenzenlosgrün“ zeichnet sich durch eine sehr hohe Übertragbarkeit auf andere Städte und Gemeinden aus.
FH-Kärnten Forschungsgruppe SIENA
Apis-Gewinner in der Kategorie „Firmen und Forscherteams“ ist die FH-Kärnten mit dem Forschungsprojekt „KI-BIRD“ unter FH-Prof. Dr. Gernot Paulus. Durch die automatische Erkennung mit hochaufgelösten Bildern durch unbemannte Luftfahrsysteme (z.B. Drohnen) und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann die Population von Wasservögeln und allen anderen Wildtieren sowie die Kartierung der Biodiversität von Lebensräumen für den Naturschutz erfolgen. Mehrere UAS-Einsätze am Bleistätter Moor am Ossiachersee und in Brenndorf im Bezirk Völkermarkt wurden zeitsynchron mit einer klassischen bodengestützten Wasservogelkartierung durchgeführt. Die Validierungsergebnisse zeigten eine vielversprechende Leistung mit einer Klassifizierungsgenauigkeit von 80 % und 83 % auf Artenebene. Ein räumliches Projektionsmodell für die Darstellung der Ergebnisse der durch KI detektierten einzelnen Wasservogel-Individuen in Kartenform zeigt die räumliche Verteilung der Wasservögel im Projektgebiet. Der vorgeschlagene digitale Rahmen für die automatische Erkennung von Wasservögeln liefert vielversprechende Ergebnisse für die Standardisierung und ein neues Paradigma für die Zählung von Wasservögeln, um die traditionelle Feldkartierung zu unterstützen und zu erweitern.
Privatstiftung Kärntner Sparkasse
Durch eine Vielzahl von Förderungen nimmt die Kärntner Sparkasse ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr - und das Jahr für Jahr. Die Strategie der Förderungen ist es, den Wirtschaftsraum Kärnten langfristig zu stärken und positiv zu gestalten. Vordenken und zurückgeben. So sollen die Sparkassen-Förderungen auch als Hebel für die Realisierung von Zukunftsprojekten wirken.
Biodiversität. Zur Erhaltung des Lebensraumes ist der Schutz der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen von entscheidender Bedeutung. Ein Kärnten ohne saubere Luft, Seen in Trinkwasserqualität, saftigem Grün und erfrischenden Schneeflocken im Winter wollen wir uns nicht vorstellen. Daher unterstützt die Kärntner Sparkasse viele Initiativen für die Erhaltung der Biodiversität.
Foto: Simone Attisani