LH Peter Kaiser gratuliert im Namen des Landes Kärnten dem Maler und Fotografen Manfred Bockelmann zu seinem morgigen 80. Geburtstag und betont: "Ich halte dies für ein wunderschönes Symbol des Respekts und vor allem des Mutes, den Menschen, die Opfer der Naziverbrechen wurden, wieder ein Gesicht und eine Identität zu verleihen. Die Aufgabe, der er sich stellt, ist monumental, unlösbar und auf jeden Fall unverzichtbar."
Bockelmann, der am 01. Juli 1943 in Klagenfurt geboren wurde, verbrachte seine Kindheit und Jugend auf Schloss Ottmanach am Kärntner Magdalensberg. Von 1962 bis 1966 studierte er Kunst mit Schwerpunkt Freskenmalerei, Fotografie und Grafik in Graz. Im Jahr 1966 zog er nach München und verdiente in den ersten Jahren seinen Lebensunterhalt als Fotograf und Grafikdesigner. Seine Arbeit als Pressefotograf führte ihn auf Reisen nach Madrid, Istanbul, Tunis und London. Ab den frühen 1970er Jahren machte er sich einen Namen als Maler und Fotograf durch erfolgreiche Ausstellungen und Buchveröffentlichungen. Eine dreimonatige Safari durch Ostafrika im Jahr 1974 war eine entscheidende Inspirationsquelle für seine "Malerei der Stille", eine faszinierende Verschmelzung von gemalten und fotografierten Landschaften.
Ab diesem Zeitpunkt wurde das Motiv der Landschaft zum zentralen Thema seiner künstlerischen Arbeit. Im Jahr 1984 veröffentlichte er den Bildband "STILLE" im Neufeld Verlag, der sein eigenes Werk beleuchtete. Es folgten seine ersten beiden Filme: "Neulandsuite" wurde 1984 in der ARD ausgestrahlt, gefolgt von "Auf beiden Seiten des Vorhangs", einem Film über Udo Jürgens, der im März 2005 im ZDF gezeigt wurde. Fotografie und Malerei sind bis heute gleichberechtigte Ausdrucksformen in seinem künstlerischen Schaffen.
Manfred Bockelmann hat seine Werke in über 100 Ausstellungen in Galerien und auf Kunstmessen im In- und Ausland präsentiert. Im Jahr 1999 wurde sein Fotoprojekt "ARCHETEKTUR" bei Sotheby's in Wien vorgestellt. Seine Bilder sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen weltweit vertreten. Seit 1990 arbeitet und lebt er mit seiner Familie in Kärnten, München und Wien.
In seiner Werkreihe "Zeichnen gegen das Vergessen", die im Jahr 2013 begann, präsentiert er eindrucksvolle Porträts in großem Format, ausschließlich als Kohlezeichnungen, von Kindern und Jugendlichen, die Opfer des NS-Terrors wurden. Eines dieser Porträts, "Das Bildnis einer jungen Frau - Terezija Micej", hängt seit 2018 an der Außenfassade des Kärntner Landesarchives. Im Jahr 2014 erhielt Bockelmann das Große Ehrenzeichen des Landes Kärnten. Landeshauptmann Kaiser würdigt ihn als "unermüdlichen Mahner gegen das Vergessen" und gratuliert ihm herzlich zu seinem 80. Geburtstag. Er drückt seinen Dank für Bockelmanns gesamtes künstlerisches Schaffen aus, dass das Land bereichert hat.
Foto: LPD Kärnten/Peter Just