Als völlig richtig hat sich die Vorgangsweise des Landes nach dem Hackerangriff auf die Landesverwaltung erwiesen. Das konstatierten die zugezogene Experten, die Landes-IT sowie die Datenschutzbeauftragten des Landes heute, Dienstag, im Rahmen der Regierungssitzung gegenüber den Regierungsmitgliedern.
„Alle erforderlichen Schritte, insbesondere was den Datenschutz betrifft, wurden unverzüglich und damit rechtzeitig eingeleitet. Unsere Prämisse, Sicherheit vor Schnelligkeit und Service für die Bürger vor amtsinterner Systemnutzung, habt sich als völlig richtig für das schrittweise Hochfahren nach dem verbrecherischen Hackerangriff erwiesen“, stellte Landeshauptmann Peter Kaiser im Pressefoyer nach der Regierungssitzung klar. Durch die ISO-Zertifizierung werde Kärnten zudem höchste Sicherheit bescheinigt.
Im heutigen Bericht durch alle hinzugezogenen Experten wurden sämtliche getroffenen Maßnahmen erläutert, die Sicherheitssysteme präsentiert und die weitere Vorgangsweise besprochen. „Es ist jetzt klar, die Internetkriminellen haben Daten in ihren Händen. Die betroffenen Personen werden persönlich kontaktiert, da wir auch den Datenschutz zu berücksichtigen haben und nicht alles veröffentlichen können. Informationen gebe es zudem auf der Homepage des Landes (ktn.gv.at) und über die Landes-Hotline 05 036 53 003. „Wir bleiben weiter dezidiert dabei: Kärnten wird kein Lösegeld an die Erpresser zahlen“, so Kaiser.
Die Vorgangsweise dieser Art von Internetkriminalität laufe laut den Experten in drei Phasen ab: zuerst schleichen sich die Täter in ein System ein, verschlüsseln und saugen Daten ab und erpressen dann die betroffene Institution, den Betrieb oder die öffentliche Verwaltung. „Die 250 GB, die die Täter in ihren Besitz bringen haben können, machen 0,05 Prozent des gesamten Datenvolumens der Landesverwaltung aus. Das lässt einen eindeutigen Rückschluss auf die sicheren Backups des Landes zu“, weist Kaiser hin. 193 GB der 250 betreffend Daten des Landeshauptmann-Büros, weiter 5 Prozent die anderer Regierungsmitglieder und 18 Prozent entfallen auf andere Bereiche.
Ebenso klar sei laut der Experten, dass das digitale Eindringen in Kärntens Verwaltung auf einen Zufall zurückzuführen sei und nicht auf eine gezielte Attacke. „Internetkriminalität steigt massiv, gab es von 10 Jahren noch 3.500 diesbezügliche Anzeigen, waren es 2021 schon 46.000 Anzeigen. Diese neue Form der Kriminalität muss Folgen haben auf die Gesetzgebung, die Personalausstattung auf Sicherheitsebene, für den IT-Schutz, in der Prävention und in der Bekämpfung“, fordert Kaiser. „Ein Cyberkrieg gegen demokratische Einheiten ist ein Angriff auf die Allgemeinheit“, sagt Kaiser.
Foto: Mein Klagenfurt