Bezüglich der wieder aufgeflammten Diskussion um die Schließung von zweisprachigen Bezirksgerichten im Südkärntner Raum spricht sich der Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Ferlach, Christian Gamsler (SPÖ), eindeutig gegen diese geplanten Maßnahmen aus.
Die Bezirksgerichte in den drei Gemeinden stellen einen unverzichtbaren Bestandteil der Behördeninfrastruktur im ländlichen Raum dar. Die Schließung nur auf mögliche fehlende zweisprachige Richter aufzuhängen, ist ohnehin der falsche Ansatz, da die Verhandlungen in beiden Landessprachen in den Bezirksgerichten durchgeführt werden. Vielmehr spricht sich Gamsler für die Stärkung des Gerichtssprengels Ferlach aus, da das nach der möglichen Schließung des Gerichtes in Ferlach zuständige Bezirksgericht Klagenfurt ohnehin jetzt schon personell an die Grenzen stößt und Verfahren viel länger dauern als in Ferlach.
Gamsler: "Des Weiteren wird auch auf die sinnlose Geldverschwendung für dann notwendige Baumaßnahmen hingewiesen. Ferlach verfügt über ein generalsaniertes denkmalgeschütztes Gebäude, welches für einen anderen Verwendungszweck gar nicht geeignet erscheint. Mit der möglichen Schließung würden zusätzliche bauliche Maßnahmen in Klagenfurt notwendig sein, welche unnötigerweise dem Steuerzahler teuer zu stehen kommen würden".
Vzbgm. Gamsler zeigt sich auch verwundert darüber, dass der Verein der Kärntner slowenischen Anwälte diese Schließungsmaßnahmen auch noch unterstützt. Anscheinend erachten diese Personen es als wichtiger, dass nunmehr die größeren Gerichte außerhalb des zweisprachigen Gebietes auf einmal eine zweisprachige Gerichtsbarkeit aufweisen sollen und dafür die Bezirksgerichte in den zweisprachigen Südkärntner Gemeinden, welche nah am betroffenen Bürger stehen, geopfert werden sollen, meint Gamsler.
Die Diskussion um die Bezirksgerichte widerspricht generell dem Ansatz der Stärkung der ländlichen Regionen und würde zusätzlichen Aufwand als auch längere Anreise- und Wartezeiten für die betroffene Bevölkerung bedeuten – was auch nicht wirklich zur Verbesserung des „Ökologischen Fußabdruckes“ beitragen würde.
Vizebürgermeister Gamsler fordert Justizministerin Alma Zadic (Grüne) auf, dieser unausgegorene Diskussion Einhalt zu bieten und stattdessen die generelle Verbesserung der personellen Strukturen in allen Gerichtsstandorten in Kärnten voreinzutreiben.
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