Die Austria Klagenfurt hat ihre Siegesserie seit dem Wiederbeginn fortgesetzt und mischt im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga jetzt kräftig mit. Das Team von Trainer Robert Micheu feierte mit dem 2:0 (2:0) bei Austria Lustenau den vierten Sieg in Folge. Sieben Runden vor dem Ende der Saison beträgt der Rückstand auf die SV Ried nur noch zwei Punkte.
Der Leader wollte im eigenen Stadion vorlegen und die Waidmannsdorfer unter Druck setzen - doch der Schuss ging gewaltig nach hinten los. Im Duell mit den Young Violets, das bisher beste Team in diesem Jahr, verloren die Oberösterreicher mit 1:3 (0:1). Es war bereits ihre zweite Niederlage in den zurückliegenden drei Spielen.
Als die Partie des Spitzenreiters abgepfiffen wurde, bereiteten sich die Violetten in Vorarlberg auf den Anpfiff vor. Im Vergleich zum jüngsten Erfolg über Lafnitz (2:1) veränderte Micheu seine Startformation nur auf zwei Positionen: Statt Okan Aydin, der eine Gelbsperre absitzen musste, kam Patrick Greil ins Team, Benjamin Hadzic ersetzte Darijo Pecirep.
Auch taktisch hatte der Austria-Coach für die Vorarlberger um Trainer Roman Mählich eine Überraschung parat. Micheu ließ seine Burschen nämlich nicht wie gewohnt im 4-4-2-System mit Mittelfeld-Raute, sondern im 4-2-3-1-System mit zwei Abräumern und einer Spitze auflaufen.
Vor Keeper Zan Pelko bildeten Polydoros Gkezos, Kosmas Gkezos, Scott Kennedy und Maximiliano Moreira die Abwehrkette, Markus Rusek und Julian von Haake teilten sich die Arbeit im Zentrum, während Philipp Hütter, Greil und Hadzic den Auftrag erhielten, Top-Torjäger Oliver Markoutz in der Offensive zu unterstützen.
Die Gäste starteten schwungvoll, setzten sich in der Hälfte der Hausherren fest und gingen direkt mit der ersten Chance in Führung: Nach einem Eckball von Haackes köpfte Rusek (6.) ein. Mit dem Treffer im Rücken bestimmten die Violetten das Spiel, Markoutz (19.) scheiterte an Lustenau-Keeper Domenik Schierl, Hadzic (33.) an der Latte. Mit der letzten Szene des ersten Durchgangs erhöhte Rusek, schnürte den Doppelpack mit einem Schuss oben rechts ins Eck. Beide Tore feierte er artistisch mit einem Salto.
Vier Minuten waren in Hälfte zwei gespielt, da hätte es Rusek beinahe erneut klingeln lassen, seinen Kopfball konnte Schierl aber entschärfen. Die nächste Chance? Rusek (55.)! Ein Kracher aus 22 Metern klatschte an die Latte. Nach einer Stunde tauschte Micheu erstmals, brachte Florian Jaritz für Hadzic. Kurz darauf wieder Pech: Markoutz (64.) traf die Stange.
Die Violetten wechselten erneut, Pecirep (70.) ersetzte den ungemein fleißigen Greil. Und es ging immer weiter im Vorwärtsgang. Markoutz (80.) tauchte allein vor Schierl auf, brachte die Kugel aber nicht an ihm vorbei. 120 Sekunden später hätte von Haacke den Deckel draufmachen müssen, leicht abgefälscht flog der Ball über den Kasten.
„Mit dem Auftritt bin ich sehr zufrieden. Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt, die Partie fast über die gesamte Zeit im Griff gehabt“, sagte Micheu. Und zum Aufstiegsrennen? „Wir sind voll dabei. Aber es bleibt dabei: Wir schauen nur auf uns, alles andere können wir nicht beeinflussen.“
Nach dem Abpfiff machte sich der Austria-Tross mit dem Bus auf den Rückweg nach Waidmannsdorf. Schon am Dienstag (18.30 Uhr) steht die nächste Aufgabe auf dem Programm, dann ist der Grazer AK im Wörtersee-Stadion zu Gast.
Foto: SK Austria Klagenfurt