Kärntens AK-Präsident sieht durch positive Arbeitsmarktzahlen den wirtschaftlichen Aufwärtstrend bestätigt, bekräftigt jedoch erneut: „In Zeiten der Hochkonjunktur muss das Ziel Vollbeschäftigung lauten.“ Entgegen Rufen der Wirtschaft, dringend Facharbeiter zu benötigen, gebe es Einschnitte beim Ausbildungsgeld für volljährige Lehrlinge in der überbetrieblichen Lehre. Dazu äußert Goach scharfe Kritik: „Kürzungen im Bereich der Facharbeiterausbildung sind inakzeptabel. Einsparungen beim Ausbildungsgeld bedeuten bildungspolitisch und wirtschaftlich einen massiven Schaden.“
Der Arbeitsmarkt erhole sich laufend, dennoch würde zu wenig aktive Arbeitsmarktpolitik betrieben, analysierte AK-Präsident Günther Goach die aktuellen Arbeitsmarktzahlen von Mai 2018: „Ein Minus von 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist ein starkes Zeichen. Gerade in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwunges muss das Ziel Vollbeschäftigung lauten. Dafür ist eine Beschäftigungsoffensive notwendig. Für die Zukunft muss vorgebaut werden: Qualitätsvolle Facharbeiterausbildungen sind das Gebot der Stunde.“
Keine Kürzungen für volljährige Lehrlinge
Goach richtete scharfe Kritik gegen die geplanten Kürzungen beim Ausbildungsgeld, die mit September in Kraft treten sollen: „Wir raten der Bundesregierung dringend davon ab, das Ausbildungsgeld für volljährige Lehrlinge um 56,7 Prozent zu kürzen. Die überbetriebliche Lehre ist das Kernstück der Ausbildungsgarantie – damit konnten wir die Jugendarbeitslosigkeit während der Finanz- und Wirtschaftskrise auf vergleichsweise geringem Niveau halten.“
In der überbetrieblichen Ausbildung erhalten volljährige Lehrlinge eine Unterstützung, um sich ihren Lebensunterhalt leisten zu können. Diese soll von 753 auf 325,80 Euro gekürzt werden. Wenn Jugendlichen diese Förderung gestrichen wird, können sie sich oftmals nicht für diese Ausbildungsvariante entscheiden. „Junge Menschen werden in die Hilfsarbeit gedrängt. Es wäre unverantwortlich eine derart erfolgreiche Maßnahme zu beschneiden“, sagte Goach. Zahlen der AK-Bildungsabteilung belegen, dass die Zahl der Auszubildenden, die ihre Ausbildung erst nach Ende des 18. Lebensjahres beginnen, kontinuierlich steigen. „Eine solide Ausbildung ist die einzige Sicherheit, um am Arbeitsmarkt bestehen zu können. Auch jene, die sich erst nach der Volljährigkeit für eine Facharbeiterausbildung entscheiden, müssen wir fördern“, forderte Goach eine sinnvolle Option für aktuell 1.764 arbeitslose junge Menschen bis 24 Jahre in Kärnten.
Foto: Helge Bauer/AK
Presseaussendung von: AK Kärnten