94 Millionen Euro betragen die bundesweiten Ausgaben für Nachhilfe in Österreich – sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Laut der Ergebnisse einer von der AK in Auftrag gegebene Ifes-Studie muss aus Sicht der Eltern der große Nachhilfebedarf mit strukturellen Maßnahmen eingedämmt werden: Ausbau der Gratisnachhilfe, Förderkurse, individuelle Förderung, mehr Kleingruppen u.v.m. In Kärnten wurden die ersten Maßnahmen mit dem AK-Lerncoaching bereits umgesetzt.
Nachhilfe gehört zur Schulkarriere für viele Schüler dazu. Das zeigt auch die neue Nachhilfestudie der AK. Ein boomender Nachhilfemarkt wird produziert, wo vor allem Eltern investieren, die es sich auch finanziell leisten können. Insgesamt werden 94 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben. Der Gesamtbedarf an Nachhilfe beläuft sich auf 27 Prozent – mitberücksichtigt mit jenen, die keine Nachhilfe bekommen haben. Fakt ist: Zu einer bezahlten Nachhilfe müssen auch jene Eltern zurückgreifen, die sich das schwer leisten können. „Finanziell schwächer gestellte Haushalte dürfen nicht benachteiligt werden, denn Nachhilfe muss für jeden leistbar sein“, sagte AK-Präsident Günther Goach und bekräftigt: „Mit dem AK-Lerncoaching geben wir auch den Menschen eine Chance zur Bildung, die es sich sonst nicht leisten können. Mit dem bereits seit 2016 laufenden Projekt AK-Lerncoaching wird unter dem Schuljahr sowie in Sommerkursen Nachhilfe in Mathematik, Deutsch und Englisch gegeben. „Mit Erfolg findet die Gratis-Nachhilfe in enger Kooperation mit den Schulen in den entsprechenden Bezirken statt“, sagt die pädagogische Leiterin der Kärntner Volkshochschulen Isabella Penz.
AK-Lerncoaching für Pflichtschüler ab zehn Jahren
Das von der AK Kärnten initiierte Projekt wird von den Kärntner Volkshochschulen abgewickelt, die eine langjährige Erfahrung zum Thema Nachhilfe mitbringen. „Die Kurse werden in Kleingruppen abgehalten und teilweise werden Schüler im Einzelcoaching betreut“, so Penz. Damit wird garantiert, dass tatsächlich jedes Kind in der jeweiligen Region unterstützt wird. Derzeit nehmen 192 Pflichtschüler in 53 Kursen das Angebot des Lerncoachings in Anspruch. Der Großteil, mit 91 Teilnehmern, kommt aus dem Bezirk Spittal/Drau. Neue Kurse und bereits Anfragen zur Sommernachhilfe bestätigen den hohen Bedarf an Nachhilfe.
Wie funktioniert das AK-Lerncoaching?
Gefördert wird Nachhilfe in Mathematik, Deutsch und Englisch für Kinder der Neuen Mittelschule, Hauptschule sowie der AHS-Unterstufe. Pro Kurs ist eine Einschreibegebühr von zehn Euro zu bezahlen. Die Voraussetzungen für die kostenlose Nachhilfe sind die AK-Zugehörigkeit von mindestens einem Elternteil und der Nachweis des Haushaltseinkommens, welcher nicht 3.000 Euro brutto übersteigen darf.
Foto: AK Kärnten
Presseaussendung von: Arbeiterkammer Kärnten