Presseaussendung von: LHStv. Scheuch
LHStv. Scheuch: Berechnungsschlüssel des Bundes muss rasch dem tatsächlichen Bereich angepasst werden
Klagenfurt (LPD). Nicht nur in Kärnten sondern österreichweit ist es nachgewiesen und evident, dass die Anzahl von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) massiv gestiegen ist. Dies stellt vor allem in der Praxis bzw. im Schulalltag ein großes Problem dar, weil der Berechnungsschlüssel des Bundes für Ressourcen im sonderpädagogischen Förderbereich absolut nicht bedarfsgerecht ist und daher auch keinesfalls der Realität entspricht.
"Aus diesem Grund haben wir in der heutigen Regierungssitzung eine Resolution eingebracht, in der wir die Bundesregierung auffordern, die dem tatsächlichen Bedarf angepassten personellen Ressourcen im Sonderpädagogischen Bereich zur Verfügung zu stellen. Kärnten bemüht sich, sowohl im Bereich der Integration als auch im Bereich der Inklusion Vorreiter zu sein und sowohl schulische Angebote als auch soziale Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Für eine optimale schulische Betreuung und Unterstützung der Kinder ist es daher dringend erforderlich, dass nun auch der Bund reagiert", so Bildungsreferent LHStv. Uwe Scheuch heute, Dienstag.
Um den geänderten Anforderungen gerecht werden zu können, hat das Land Kärnten schon in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen wie Integrationsklassen, Legasthenietrainer, Kleinklassen im Sonderschulbereich etc. umgesetzt. Dank dieser Maßnahmen verfügt Kärnten über einen hohen Ausbaugrad der Integration und ist hier mit über 70 Prozent an vorderster Stelle im Bundesländervergleich. Diese Maßnahmen erfordern jedoch wesentlich mehr Dienstposten - die aus Mitteln des Landesbudgets im Rahmen der Stellenplanüberschreitungen finanziert werden - als der Bund aufgrund des derzeit geltenden Berechnungsschlüssels zuteilt.
Der aufgrund der Stellenplanrichtlinie bzw. im FAG festgelegte Berechnungsschlüssel errechnet sich nach dem angenommenen Anteil von SPF-Kindern an der Gesamtzahl der Pflichtschüler. Seitens des Bundes wird dieser Prozentsatz mit 2,7 Prozent angenommen. Dies stimmt aber österreichweit nicht mit der Realität überein. Tatsächlich sind es in Kärnten rund vier Prozent aller Pflichtschüler, die eine sonderpädagogische Förderung benötigen.
Foto: Büro LHStv. Scheuch