Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Der Landesschulratspräsident hält sich persönlichen 10-Oktober- Konsulenten für Schulfeiern, will dafür aber Fremdsprachenstunden einsparen. Haben Freiheitliche Angst vor fremden Einflüssen und sind sie quasi noch immer im Abwehrkampf?
Klagenfurt (07.06.2010) Vor nicht allzu langer Zeit gab es die Parole: “Kärnten muss einsprachig werden“, was europaweit auf Unverständnis stieß. Jüngstes Beispiel für diese Ideologie der Einseitigkeit liefert der Landesschulratspräsident Walter Ebner, der nun die Italienisch- und Englischstunden an der Körnerschule ab dem kommenden Schuljahr halbieren will. Walter Ebner, ein hoher Funktionär des Kärntner Abwehrkämpferbundes, leistet sich aber andererseits einen pensionierten Lehrer als persönlichen Konsulenten im Ausmaß von fünf Wochenstunden mit der Aufgabe die Schulfeiern zum 90. Jahrstagstag der Kärntner Volksabstimmung vorzubereiten. „Gerade diese fünf Wochenstunden sollen den bilingualen Klassen für den Sprachunterricht jetzt abgezwackt werden. Ist das Tamtam um die 10. Oktoberfeiern wichtiger als die Bildung unserer Jugend? Ich befürchte, dass die Schulen ideologisiert und zum Fahnenschwingen abkommandiert werden sollen“, kommentiert Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, Mitglied des Kollegiums des Landesschulrates, Ebners Vorhaben.
„In einem Europa der offenen Grenzen ist der Erwerb von Fremdsprachen für Kommunikation und Austausch immens wichtig. Sprachen öffnen Türen und somit Chancen!“, informiert Schmid-Tarmann. Das Dreiländereck Kärnten ist ein einzigartiges Beispiel dafür, dass hier die germanische, romanische und die slawische Sprachfamilie mit Deutsch, Italienisch und Slowenisch aufeinander stoßen und Jahrhunderte lang bis zum Ersten Weltkrieg regen Austausch pflegten. „Die Freiheitlichen haben anscheinend Angst vor fremden Einflüssen, sie sind scheinbar immer noch im Abwehrkampf von 1920“, resümiert Schmid-Tarmann.
Foto: Grüne Klagenfurt