Der Ausschuss für Wohnen, Sanierung und Wohnungsneubau machte am Dienstag einen Lokalaugenschein bei den Reconstructing-Projekten (St. Veiter Straße, Siebenhügelstraße, Auer-von-Welsbach-Straße/Dr.-Robert-Koch-Gasse).
„Unter „Reconstructing“ versteht man den vollständigen Ersatz eines bestehenden und am Ende der technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer befindlichen Gebäudes durch Neukonzeptionierung, Neuplanung und Neuerrichtung verbunden mit gleichzeitiger Modernisierung auf den derzeit neuesten technischen Standard“, erklärt Wohnbaureferent Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar. Das Kärntner-Wohnbauförderungsgesetz und das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz definieren den Abbruch von Wohngebäuden mit erheblichem Sanierungsbedarf bei gleichzeitiger Errichtung eines neuen Wohngebäudes am selben Grundstück oder in räumlicher Nähe als „Reconstructing“.
„Vor Ort macht sich der Ausschuss ein Bild von den Reconstructing Projekten in der Landeshauptstadt, um auch durch diese Vorhaben die Wohnqualität in Klagenfurt zu verbessern“, betont Ausschussobmann Dr. Manfred Mertel. Im Zuge eines Neubaus sollen durch eine flächensparende, ökologische sowie ökonomische Bautechnik unter Ausnützung vorhandener Ressourcen Ortsveränderungen für bestehende Mieter verhindert und die Miete niedrig gehalten werden. Reconstructings tragen somit zu einer ökologischen Stadtentwicklung bei und lassen an Stelle von Altbauten neue, moderne, barrierefreie und behindertengerechte Wohnobjekte mit Liftanlagen entstehen, die eine sorgenloses, unbeschwertes Leben für ältere Menschen sowie Menschen mit Beeinträchtigungen sichern und jungen Menschen ein zeitgemäßes Wohnen in Klagenfurt ermöglichen. Die Einbindung bestehender Mieter in den Projektprozess ist Bestandteil des Reconstructing-Verfahrens und es wird auf die Bedürfnisse der Mieter entsprechend Rücksicht genommen.
Recontructing hat sich damit als neue und eigenständige Sonderform der Immobilienrevitalisierung etabliert und die ressourcenschonende Art des Bauens unterstützt damit sinnvoll die bisherigen Formen des sozialen Wohnungsneubaus. „Die Schaffung von neuem leistbaren Wohnraum hat für mich oberste Priorität. Hier eignen sich Reconstructings hervorragend, um eine Nachverdichtung in urbanen Gebieten und eine Modernisierung von Stadtteilen zu bewirken. Gleichzeitig bleiben Grünflächen erhalten und somit werden Hitzeinseln vermieden. Darüber hinaus wird durch die Errichtung von barrierefreien und behindertengerechten Wohnungen der Problematik einer alternden Gesellschaft Rechnung getragen“, so der Wohnbaureferent abschließend.
Das erste Neubauprojekt soll voraussichtlich im kommenden Herbst in der St. Veiter Straße in Angriff genommen werden. Gespräche mit Mietern wurden bereits geführt. Derzeit bemüht man sich darum einen Wohnblock auszusiedeln und für die Mieter eine passende Übergangslösung zu finden.
Foto: Büro Dolinar