Presseaussendung von: Grüne Klagenfurt
Grünen-Ersatzgemeinderätin Sonja Koschier fordert die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach der Botanikerin Ángela Piskernik. Sie war die erste Kärntner Slowenin, die an einer Universität promovierte und wahrscheinlich überhaupt die erste Kärntnerin mit Doktortitel. Einer ihrer größten Verdienste war die Schaffung des Triglav-Nationalparks.
Klagenfurt (10.07. 2015) „Dr. Ángela Piskernik war eine außergewöhnliche Frau. Sie war die erste Kärntner Slowenin, die an einer Universität promovierte und das in einer Zeit, als das Studieren für Frauen noch lange keine Selbstverständlichkeit war“, so Ersatzgemeinderätin Sonja Koschier, die sich für gelebte Mehrsprachigkeit und die slowenische Volkgruppe in Kärnten einsetzt. „Klagenfurt ist die Stadt mit der größten Anzahl Slowenisch sprechender Menschen in Kärnten – dem sollte auch Rechnung getragen werden.“
Piskernik (1886-1967) wurde in Eisenkappel/Železna Kapla geboren und besuchte nach der Volksschule die private Lehrerbildungsanstalt der Ursulinen in Klagenfurt. Dort schloss sie die Ausbildung mit Auszeichnung ab und unterrichtete anschließend an dieser Schule. Es folgte das Studium der Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Botanik in Wien, welches sie 1914 mit ihrer Promotion abschloss.
Nachdem die Botanikerin in Kärnten keine geeignete Arbeit fand, nahm sie eine Stelle am Krainer Landesmuseum an. Später unterrichtete Piskernik an verschiedenen Gymnasien in Laibach/Ljubljana und in Novo mesto und war Professorin an der Universität in Ljubljana. „Sie setzte sich stark für die Bildung von Frauen ein und war ihren Landsleuten immer sehr verbunden“, weiß Koschier.
„Von 1943 bis 1945 war Piskernik im KZ Ravensbrück interniert, das sie abgemagert auf 38 kg überlebte. 1953 übernahm sie die Leitung des naturwissenschaftlichen Museums in Ljubljana und begann sich intensiv mit dem Thema Umweltschutz zu befassen. Eine ihrer größten Leistungen war die Schaffung des Triglav-Nationalparks im Jahr 1961. Ihrer Zeit voraus setzte sich die Naturschützerin ebenfalls für die Schaffung eines staatsübergreifenden Naturreservates in den Karawanken ein“, so Koschier. „Um ihre Vorbildfunktion im Umweltschutz, ihren Einsatz für die Wissenschaft, die Bildung für Frauen und die Rechte der slowenischen Volksgruppe in Kärnten zu würdigen, habe ich einen Antrag zur Benennung einer Straße oder eines Platzes nach ihr eingebracht“, so Koschier abschließend.
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