Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
Handelsausschuss des EU-Parlaments will Kampf gegen Kinderarbeit auf Kakaofeldern verstärken
Brüssel, 26. Jänner 2012 (ÖVP-PD) "Kakaobohnen, die durch ausbeuterische Kinderarbeit geerntet werden, wollen wir in Europa nicht. Durch Kinderhand produzierte Schokolade schmeckt nicht. Wir müssen klar unsere europäischen Werte vertreten und Kinderarbeit einen Riegel vorschieben", fordert Elisabeth Köstinger, Chefverhandlerin der Europäischen Volkspartei zur heute verabschiedeten Stellungnahme des EU-Parlaments zum neuen Internationalen Kakaoabkommen. Die EU-Abgeordneten aller Fraktionen sprachen sich im Handelsausschuss für das neue Abkommen, aber auch für neue Maßnahmen und für eine effektivere Zusammenarbeit zwischen den kakaoproduzierenden und kakaokonsumierenden Ländern bei der Bekämpfung von Kinderarbeit aus.
Elisabeth Köstinger, Handelssprecherin der ÖVP im EU-Parlament, erinnert daran, dass das EU-Parlament bereits im Dezember letzten Jahres dem Textilhandelabkommen mit Usbekistan eine Absage erteilt hatte. Grund waren Vorwürfe der Kinderzwangsarbeit bei der Baumwollproduktion in Usbekistan. "Die heutige Stellungnahme ist somit bereits die zweite Kampfansage der EU-Abgeordneten an Kinderarbeit. Egal ob auf Baumwollplantagen oder Kakaofeldern, ob in Asien oder in Afrika, Kinderarbeit muss global bekämpft und verbannt werden", so Köstinger. Der Handelsausschuss des EU-Parlaments fordert unter anderem strengere Kontrollen in der gesamten Produktionskette und bessere Rückverfolgbarkeit der Waren.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) beziffert die Zahl arbeitender Kinder weltweit mit 215 Millionen. "Hier muss man aber differenzieren: Nicht jede Arbeit, die von Kindern gemacht wird ist automatisch ausbeuterisch oder gesundheitsschädlich", so Köstinger. Das Europäische Parlament muss internationalen Abkommen der EU zustimmen, bevor diese in Kraft treten.