Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Im Vordergrund sollten für Bezirkssprecher Harald Fasser strategische Überlegungen zur touristischen Positionierung und der Lebenswert der Bevölkerung stehen.
Für Harald Fasser, Bezirkssprecher der Grünen Villach Land, ist die Absage des Geburtstagesevents von Harley Davidson am Faaker See kein Grund zur Enttäuschung: „In erster Linie ist die Entscheidung zur Kenntnis zu nehmen. Ich finde es befremdlich, wenn sich Politiker bei großen Unternehmen übertrieben anbiedern. Es ist für mich eigenartig, wenn der oberste Kärnten-Werber darüber wettert, dass die öffentliche Diskussion Harley Davidson vertrieben hätte.
Es ist die Aufgabe der Politik und der Medien, Themen zu diskutieren. Ich kann eine Geisteshaltung nicht teilen, für die finanzielle Interessen und mächtige Firmen jenseits jeder Diskussion zu stehen haben.“ Für Harald Fasser wäre allerdings in der politischen Diskussion etwas mehr Sachlichkeit gut gewesen: „Mir geht es um die Menschen vor Ort, um unseren Lebenswert und natürlich um die langfristige Positionierung unserer Tourismuswirtschaft. In diesem Sinne habe ich ein zusätzliches Harley-Event immer kritisch hinterfragt. Ich habe eine Evaluierung verlangt, in der auch dessen Dimensionierung kritisch hinterfragt wird. Ich vermisse eine Einbeziehung der AnrainerInnen, die mit einer massiven Lärm- und Abgasbelastung während des Harley-Treffens konfrontiert sind.“
Harald Fasser präzisiert die Position der Grünen im Bezirk: „Die Veranstaltung ist im Lauf der Jahre enorm gewachsen. Wir müssen uns fragen, ob das so gewollt wird. Der Kärntner Tourismus braucht einen nachhaltigen und professionellen Markenbildungsprozess. Wenn wir das Land und die Region als klassische Familiendestination etablieren und auf Inhalte wie Erholung, Ruhe, intakte Umwelt, Natur, Wanderurlaub und Sport setzen wollen, werden uns Motorevents wie Harley- und GTI-Treffen nicht helfen.
Ich trete dafür ein, dass wir im Sinne eines touristischen Masterplans genau überlegen, in welche Events wir investieren wollen. Die Absage des Harley-Geburtstagstreffens wäre dafür sogar eine Chance. Jubelmeldungen über die gute Auslastung während einzelner Events sind kurzsichtig. Was bringt uns diese Auslastung, wenn wir damit den Imageaufbau unserer Tourismusdestination schädigen? Welchen Effekt könnten wir erzielen, wenn wir um das gleiche Geld andere Veranstaltungen fördern würden? Welche Kosten trägt die Allgemeinheit durch die Folgewirkungen eines Events? Das sind die Fragen, die ohne jede Voreingenommenheit diskutiert werden sollten.“