Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler und Oberst Winkler präsentierten Unfalldaten von 2010: 42 Verkehrstote in Kärnten - Weitere Schwerpunkte bei Motorradfahrern und Fußgängern setzen
Klagenfurt (LPD). Im Jahr 2010 sind auf Kärntens Straßen 42 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Das sind um zwei mehr als 2009, aber im Vergleich mit dem Jahr 2008 (56 Verkehrstote) oder dem Jahr 2007 (58) ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Die aktuellen Daten präsentierten heute, Montag, Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler und der Leiter der Landesverkehrsabteilung der Kärntner Polizei, Oberst Adolf Winkler, in einer Pressekonferenz.
Dörfler machte vor allem auf die acht getöteten Motorradfahrer und zehn getöteten Fußgänger aufmerksam. Bei diesen beiden Gruppen will er mit weiteren Schwerpunktaktionen ansetzen. "Dafür, dass Motorräder meist nur wenige Monate im Jahr unterwegs sind, ist hier der Anteil der Verkehrstoten besonders hoch. Mit den Sicherheitsorganisationen und dem Handel wollen wir schon vor Beginn der Saison Bewusstseinsbildung betreiben", erklärte er. Bei den Fußgängern zeige sich, dass seine "Sichtbar Sicher"-Initiative wirke. In den Wintermonaten, der dunklen Zeit, sei die Zahl der getöteten Fußgänger zurückgegangen. Sechs Fußgänger seien jedoch zwischen April und Juli getötet worden, was für diese Monate erschreckend hoch sei.
Dörfler fordert daher vom Bund schnellstens eine neue Gesetzgebung für die Benutzung von Zebrastreifen. Das jetzige Gesetz delegiere die Verantwortung an den Autofahrer, der vermeintliche Vorteil des Fußgängers bringe diesen jedoch in Gefahr. "Diese Regelung beschützt die Fußgänger nicht, sondern bedroht sie", formulierte der Landeshauptmann deutlich.
Eine weitere Sicherheitsforderung Kärntens an den Bund wird laut Dörfler von einer Resolution der Landesregierung an die Verkehrsministerin unterstrichen. "Wir fordern den Austausch von veralteten Leitschienensystemen auf Kärntens Autobahnen, auf der A2 Südautobahn sind noch große Abschnitte betroffen", erinnerte er an einen tödlichen Unfall bei Arnoldstein, wo ein LKW die Mittelleitschiene durchbrochen hatte.
Als Straßenbaureferent verwies Dörfler auf Kärntens moderne Umfahrungen, die zweiröhrigen Tunnel und verbesserten Tunnelportale. Auch die Section Control auf der Autobahnumfahrung Klagenfurt zeige positive Wirkung. "94 Prozent der Unfälle werden von den Verkehrsteilnehmern verursacht, nur jeweils drei Prozent sind auf den technischen Zustand des Fahrzeuges oder den Straßenzustand zurückzuführen", appellierte er an die Verantwortung der Straßenbenützer. Großen Dank gab es vom Landeshauptmann für die Kärntner Polizei: "Oberst Winkler und sein Team arbeiten hervorragend."
Als häufigste Unfallursachen führte Winkler nicht angepasste, überhöhte Geschwindigkeit, Vorrangmissachtung und Unachtsamkeit (z.B. Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung) an. Erfreulich sei, dass die Verkehrsunfälle mit Personenschaden in Kärnten deutlich abgenommen haben. 2010 seien es 2.898, 2009 noch 3.028 und 2008 seien es 3.135 gewesen. Als Gründe für die Abnahme nannte er mehr Sicherheit durch erfolgte Straßenbaumaßnahmen, erhöhte Bewusstseinsbildung und die zielgerichtete Verkehrsüberwachung. "Nur alle gemeinsam - also Behörde, Polizei und Verkehrsteilnehmer - können wir für mehr Verkehrssicherheit sorgen", formulierte Winkler einen Neujahrswunsch. Er und Dörfler wollen auch bei den LKWs ansetzen, die vor allem bei Schnee oftmals gefährliche Situationen auslösen. Hier seien mehr Verantwortung der Fahrer und international einheitliche Gesetze notwendig.
Der Landeshauptmann zeigte die positive Entwicklung in Zehnjahresschritten auf. 1970 habe es noch 205 Verkehrstote in Kärnten gegeben, 138 im Jahr 1980, 106 im Jahr 1990, 69 im Jahr 2000 und 42 im Jahr 2010. Von diesen 42 Verkehrstoten im vergangenen Jahr waren laut den Daten der Polizei 29 männlich und 13 weiblich. Die meisten Toten gab es in den Bezirken Villach-Land (9) und Wolfsberg (7), die wenigsten in den Bezirken Feldkirchen und St. Veit mit je zwei. In den Städten Klagenfurt und Villach waren je drei Verkehrstote zu beklagen. Fünf Verkehrstote waren unter 20 Jahre alt, acht unter 30, acht unter 40, vier unter 50, neun unter 60 und acht über 60. 19 Menschen starben bei PKW-Unfällen, zwei bei LKW-Unfällen, acht bei Motorradunfällen, einer bei einem Motorfahrradunfall, zwei bei Fahrradunfällen und weiters wurden zehn Fußgänger getötet.
Foto: LPD/Bodner